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Der chinesische Autohersteller hat für den Transport seiner Elektro-Fahrzeuge seinen ersten neuen Car Carrier in Dienst gestellt. 

Die bis zu 7.000 PKW-fassende »BYD Explorer No. 1« ist dabei das erste in China hergestellte Schiff, das für den Transport inländischer Elektrofahrzeuge ins Ausland konstruiert und gebaut wurde.[ds_preview]

Der weltgrößte Elektroautohersteller BYD ist schon Branchenführer in China, forciert seit 2020 die internationale Expansion in Übersee und hat im letzten Quartal Tesla beim weltweiten Verkauf von Elektrofahrzeugen überholt. Nun teilte BYD mit, dass man die Preise für Elektrofahrzeuge in Deutschland deutlich senkt, um seinen Marktanteil auszubauen. Dabei müssen sich die Chinesen in Deutschland mit den einheimischen Konzernen BMW, Mercedes-Benz und Volkswagen (inkl. Audi und Porsche) auseinandersetzen.

Für den Transport von Autos dürften die Pläne weiteren Aufschwung geben. Der Markt der Car Carrier erlebt derzeit ohnehin einen historischen Boom mit einer ausgelasteten Flotte und hohen Raten für Reedereien. Konkurrent Wallenius Wilhelmsen etwa sieht großen Bedarf an Neubauten.

Wendt Wallenius Wilhelmsen Podcast2

Das staatliche Unternehmen China International Marine Containers (CIMC) gab am 10. Januar bekannt, dass die bei CIMC Raffles für die internationale Reederei Zodiac Maritime erbaute »BYD Explorer No. 1« übergeben wurde und vom Stützpunkt in Longkou in der ostchinesischen Provinz Shandong abgefahren ist.

Kommt BYD zur BLG?

BYD hat den Frachter gechartert und ist das erste Schiff des chinesischen Herstellers. In Shenzhen wurde der 199,9 m lange und 38 m breite und bis zu 19 kn schnelle Frachter für die Jungfernfahrt nach Europa beladen. Angaben über die Löschhäfen gibt es bislang noch nicht. Somit ist es derzeit unklar, ob das Schiff auf seiner Jungfernfahrt auch das BLG Autoterminal als größten deutschen Umschlagsplatz für Neuwagen ansteuern wird. Einer Sprecherin zufolge liegen dort derzeit noch keine konkreten Informationen für einen möglichen Anlauf vor.

Ausgestattet ist der Autofrachter mit zwei Sets von C-förmigen Tanks für Flüssigerdgas (LNG), das als Hauptkraftstoff für den Hauptmotor und den Generator verwendet wird, die maximale Reichweite beträgt dabei rund 15.800 sm.

Die in Shenzhen ansässige BYD Company, im Februar 1995 gegründet und mit dem 2003 gegründeten Tochterunternehmen BYD Auto heute größter Automobilproduzent in China, drängt damit immer mehr auf den europäischen Automobilmarkt und plant hier sogar den Bau eines Werks zur Produktion von Automobilen. Im Oktober 2022 wurde schon offiziell das Händlernetz für Deutschland bekannt gegeben, um regionale Verkaufs- und Kundendienstleistungen anzubieten. Derzeit gibt es in Norddeutschland erst zwei Verkaufsbüros, eines in Hamburg und eins in Minden, demnächst soll eins in Oldenburg eröffnet werden. Auch in Schweden, den Niederlanden und Großbritannien forcieren die Chinesen ihre Expansionsstrategie in Übersee.

Derweil hält man sich mit Plänen zum Einstieg in den US-Automobilmarkt wegen des jüngst von der Biden-Regierung verabschiedeten Inflation Reduction Act (IRA) zurück.    (CE)