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Die Ratingagentur A.M. Best fordert einen Kraftakt der Schiffshaftpflichtversicherer zur Erreichung der Beitragsziele bei den anstehenden »Renewals«. Danach dürfe die Prämienkurve etwas abflachen.

A.M. Best warnt die Schiffshaftpflichtversicherer vor einem vorzeitigen Nachlassen der Prämienanhebungen. Um mit der Kosteninflation fertig zu werden, seien dieses Jahr dringend weitere Erhöhungen der Beiträge nötig, schreibt die Agentur in der laufenden Prolongationsperiode kurz vor den traditionellen »Renewals« in der P&I-Versicherung.[ds_preview]

Die P&I Clubs müssten deshalb die von ihnen angekündigten Erhöhungen um 5% bis 7,5% per 20. Februar ohne Abstriche durchsetzen. Ein größeres Prämienpolster sei auch erforderlich, um mit einem erneuten Anstieg der Großschäden fertig zu werden, die sich jetzt schon eine Weile in der Talsohle befinden. Über die Jahre gibt es immer ein Auf und Ab in diesem Bereich.

Bevorstehende Renewals der Versicherer »entscheidend«

A.M. Best hält die jetzt bevorstehenden Renewals für entscheidend. Wenn es den Clubs gelinge, die allgemeinen Beitragsanhebungen durchzusetzen, könnten sie in den Folgejahren wieder einen Gang runterschalten. Dann seien wahrscheinlich nur noch geringfügigere Erhöhungen erforderlich, um mit der Inflation Schritt zu halten.

Nach den Anhebungen der Vorjahre und angesichts einer weiterhin gedämpften Schadenentwicklung geht die Ratingagentur für das kurz vor Abschluss befindliche P&I-Jahr 2023/2024 von einem finanziellen Turnaround für die zwölf Clubs der International Group aus. In Summe dürften die Versicherer einen Überschuss erzielen und ihre Reserven erstmals seit drei Jahren wieder ausbauen. Hauptgrund dafür sei die Erholung der Kapitalerträge. Im Vorjahr hatte die International Group nach Berechnungen von A.M. Best zusammen noch 360 Mio. $ verloren.

Positiv für die versicherten Reedereien hebt die Ratingagentur den Abschluss des gemeinsamen Rückversicherungsprogramms der P&I Clubs zu günstigeren Konditionen als im Vorjahr hervor. Neben Prämiennachlässen hätten es die Clubs trotz Gegenwind an den Märkten geschafft, dass Pandemie- und Cyber-Risiken vollumfänglich im Deckungsschutz enthalten bleiben.    (mph)