Logos von CMA CGM und Bollore Logistics
Print Friendly, PDF & Email

Die Übernahme von Bolloré Logistics durch CMA CGM ist noch nicht von allen Wettbewerbsbehörden abgesegnet. Um in Französisch-Polynesien das OK zu bekommen, muss die Reederei dort Federn lassen.

Die Autorité Polynésienne de la Concurrence macht die Genehmigung eines Zusammenschlusses von CMA CGM und Bolloré Logistics vom Weiterverkauf von Vermögenswerten abhängig. Dadurch werde sichergestellt, dass die Wettbewerbsstruktur des Marktes im Bereich der Organisation des Gütertransports in Französisch-Polynesien erhalten bleibe, heißt es. [ds_preview]

CMA CGM verfügt auf dem vorgelagerten Markt für den Transport von Waren in Deep-Sea-Containern von Europa nach Französisch-Polynesien über eine beherrschende Stellung, wenn nicht sogar über eine Quasi-Monopolstellung. CMA CGM gewährleistet die Anbindung zwischen Französisch-Polynesien und dem französischen Mutterland über ihren wöchentlichen Dienst Panama Direct Line (PAD). Außerdem stellt sie über ihren Dienst PCX – Pacific Coast Express (PSIANL) eine direkte Verbindung zwischen Französisch-Polynesien und der Westküste Amerikas her. Waren aus Europa machen mehr als 40 % der Importe nach Französisch-Polynesien aus und sind vor allem Güter, die weitgehend lokal verbraucht werden und eine regelmäßige Versorgung der polynesischen Händler erfordern, wie z. B. Nahrungsmittel, dicht gefolgt von Zwischenprodukten, dann Konsum- und Investitionsgütern.
Durch den Kauf von Bolloré Logistics ohne Auflagen hätte die Reederei ihrer beherrschenden Stellung auf der Strecke Europa – Französisch-Polynesien die Position des ersten Akteurs auf dem nachgelagerten Markt für die Organisation des Transports nach und von Französisch-Polynesien hinzugefügt.

CMA CGM muss Käufer für Bolloré-Aktivitäten in der Region finden

Um das OK aus dem französischen Überseegebiet zu erhalten, hat CMA CGM nun »strukturellen und verhaltensbezogenen Verpflichtungen« zugestimmt. Die Organisation des Seefrachtverkehrs von Bolloré Logistics in Bezug auf Französisch-Polynesien wird an einen von der Behörde zu genehmigenden Käufer weiterverkauft.
Damit würden die festgestellten Wettbewerbsprobleme wirksam und verhältnismäßig behoben.

2023 schloss die Bolloré-Gruppe einen Vertrag über die Veräußerung von 100 % ihrer Tochtergesellschaft Bolloré Logistics an CMA CGM, eine Transaktion von weltweiter Bedeutung im Wert von 4,65 Mrd. €. Es ist der größte Zukauf der Gruppe seit ihrer Gründung im Jahr 1978.