Ane Maersk Methanol Bunkerung Ulsan 1
Print Friendly, PDF & Email

Der Hafen von Ulsan in Südkorea kann mit der Bebunkerung eines 16.000-TEU-Schiffs mit grünem Methanol eine Vorreiterrolle bei der Versorgung mit nachhaltigem Schiffskraftstoff einnehmen.

Erstmals wurde in Südkorea ein Containerschiff dieser Größe mit grünem Methanol betankt. Die »Ane Maersk« mit einer Kapazität von 16.000 TEU ist das erste einer Serie neuer Großcontainerschiffe für A.P. Moller-Maersk. Der Hafen kann damit schon die zweite grüne Methanolbebunkerung eines Containerschiffneubaus in kurzer Zeit für sich verbuchen. [ds_preview]

Im Juli 2023 war in Ulsan die in Südkorea gebaute »Laura Maersk« (2.100 TEU) für ihre Jungfernfahrt nach Europa mit Methanol versorgt worden. Dieser Bukervorgang erfolgte noch im Pipe-tp-Ship-Verfahren (PTS). Die deutlich größere »Ane Maersk« erhielt nach Angaben der Hafenbehörde nun im Ship-to-Ship-Verfahren (STS) grünes Methanol von einem Bunkerschiff, der »Golden Sunny Hana« von Hana Marine. Den Kraftstoff lieferte wie im Fall der »Laura Maersk« wieder OCI Bunkering. Im November hatte die »Ane Maersk« bereits testweise Methanol gebunkert, allerdings keine »grünes«, sondern »graues«, also aus fossilem Ausgangsmaterial.

Ane Maersk Methanol Bunkerung Ulsan 3

Ulsan will Prozesse für Methanol weiter verbessern

Das Ministerium für Ozeane und Fischerei hatte zuvor die entsprechenden institutionellen Grundlagen geschaffen, einschließlich der »Richtlinien für die Genehmigung des Selbstsicherheitsmanagementplans für die Methanollieferung«, und durch die beiden Testlieferungen mit der Hafenbehörde von Ulsan im Juli und November letzten Jahres Know-how gesammelt. Da der Wettbewerb zwischen den Häfen weltweit um den Methanol-Kraftstoffmarkt immer intensiver werde, sei der Erfolg dieser Demonstration von großer Bedeutung, heißt es. »Es wird erwartet, dass die koreanischen Häfen dadurch nicht nur ihre Position als nachhaltiger Schiffsbetankungsstandort in der Welt weiter festigen können, sondern auch das Wachstum der koreanischen nachhaltigen Schiffsbetankungsindustrie in der Zukunft fördern werden.«

Das Ministerium für Ozeane und Fischerei und die Hafenbehörde von Ulsan wollen die damit verbundenen Systeme weiter verbessern, z. B. durch die Einführung von Standardverfahren, und sie wollen auch weiterhin mit dem Privatsektor zusammenarbeiten, um die Wirtschaftlichkeit der nachhaltigen Versorgung mit Schiffskraftstoffen zu sichern.

Ane Maersk Methanol Bunkerung Ulsan 2

Ulsan soll als Drehscheibe für die Versorgung mit nachhaltigen Schiffskraftstoffen »wiedergeboren werden«

»Der Wettbewerb zwischen den internationalen Häfen um die Marktführerschaft bei der Lieferung nachhaltiger Schiffskraftstoffe nimmt zu«, sagte Kang Do-Hyung, Minister für Ozeane und Fischerei. »Im Rahmen des Ziels, bis 2050 im globalen Schifffahrtssektor eine Netto-Nullbilanz zu erreichen, werden wir alle Anstrengungen unternehmen, um die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken, damit Korea den weltweiten Trend zur Umstellung auf nachhaltige Kraftstoffe anführen kann.«

Kim Jae-gyun, der Präsident der Hafenbehörde von Ulsan, kommentierte: »Nach dem Erfolg der weltweit ersten umweltfreundlichen Methanol-PTS-Bunkerung für Containerschiffe im Juli letzten Jahres ist es dem Hafen von Ulsan nun gelungen, ein sehr großes Containerschiff mit umweltfreundlichem Methanol-STS zu bunkern. Wir werden unser Bestes tun, um proaktiv auf den Paradigmenwechsel bei den Schiffskraftstoffen zu reagieren, damit der Hafen von Ulsan als Drehscheibe für die Versorgung mit nachhaltigen Schiffskraftstoffen wiedergeboren werden kann.«