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Die Tankerreederei Chemship hat mit der »Chemical Challenger« ein erstes Schiff mit einem windgestützten Schiffsantrieb in Betrieb genommen.

Das Schiff wird auf der Transatlantik-Route der Reederei Chemship zwischen der Ostküste der Vereinigten Staaten und dem Mittelmeer eingesetzt.[ds_preview]

An Bord der 134 m langen »Chemical Challenger« sind vier 16 m hohe Aluminium-Windsegel installiert worden. Die VentoFoils von Econowind schaffen eine direkte Windfläche von 180 m2. Die intelligente Vakuumtechnik verfünffacht den Angaben zufolge die Windkraft und schafft eine Bruttowindfläche von 900 m2. Dies entspricht einem imaginären Segel von 30 mal 30 m, heißt es weiter. Chemship rechne mit einer durchschnittlichen CO2-Reduktion von 10 % durch die Segel.

»Chemical Challenger« nutzt kostenlose Energie

Chemship hat eine relativ junge Flotte mit einem durchschnittlichen Schiffsalter von sieben Jahren. Mit dem windunterstützten Schiffsantrieb sieht CEO Niels Grotz die Schifffahrt zu ihren Wurzeln zurückkehren: »Als begeisterter Segler kenne ich die Kraft des Windes. Diese nachhaltige und kostenlose Energiequelle werden wir nun auf der ›Chemical Challenger‹ nutzen. Obwohl die Schifffahrt bereits den geringsten CO2-Fußabdruck aller Verkehrsträger hat, können wir den Wind nutzen, um unsere bestehende Flotte noch nachhaltiger zu machen. Mit den VentoFoils werden wir weniger Treibstoff verbrauchen und damit die CO2-Emissionen reduzieren. Für dieses Schiff rechnen wir mit einer jährlichen CO2-Reduzierung von 850 t. Das entspricht den jährlichen CO2-Emissionen von über 500 Pkw.

Kunden erwarten CO2-Reportings

Das Aufkommen des windunterstützten Segelns falle genau mit der Einführung des europäischen Emissionshandelssystems für die Schifffahrtsindustrie zusammen, so Chemship. Seit dem 1. Januar zahlen die Reeder für die Emissionen, die bei der Beförderung von Gütern auf dem Seeweg zu und von europäischen Häfen entstehen. »Unsere Kunden verlangen zunehmend CO2-Reportings. Je besser unsere Schiffe abschneiden, desto höher ist die Bewertung durch unsere Kunden. Weniger Emissionen sind nicht nur gut für die Umwelt, sondern machen sich auch direkt im Geldbeutel bemerkbar«, so Grotz.

Chemship zufolge fiel die Entscheidung für die Econowind-Windsegel, weil sie einfach zu installieren gewesen seien, ohne dass das Schiff verstärkt werden musste. Ferner sind sie leicht, benötigen nur wenig Platz an Deck und behindern die Sicht der Besatzung nicht. Auf Knopfdruck können sie die Segel je nach Bedarf falten oder setzen. Ab Windstärke sieben falten sich die Segel automatisch, so die Reederei weiter.

»Chemical Challenger«
»Chemical Challenger« wird auf ihren Reisen durch Windenergie unterstützt