DFDS, Britannia Seaways, Bremerhaven, Militär, Nato
© Christian Eckardt
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Für das Militär bleibt Bremerhaven ein wichtiger Hafen in Europa. Nato-Streitkräfte üben auch den Seetransport mit eigentlich zivilen Schiffen.

Am BLG Autoterminal im Kaiserhafen 2 in Bremerhaven hat an diesem Wochenende das dänische RoRo-Frachtschiff »Britannia Seaways« eine nicht näher bezifferte Anzahl an militärischen Fahrzeugen gelöscht. Dies geschah nach Abschluss der großen Nato-Übung »Nordic Response 2024« in Norwegen. [ds_preview]

Dazu wurde von der dänischen Reederei DFDS das regulär im Frachtfährdienst zwischen Cuxhaven und Immingham eingesetzte RoRo-Schiff »Britannia Seaways« bereitgestellt. Im norwegischen Hafen Drammen im Oslofjord waren zuvor Militärfahrzeuge, aber auch Materialcontainer von diversen teilnehmenden Nato-Streitkräften geladen worden. Von Bremerhaven aus erfolgt auf dem Landweg und über die Schiene die Weiterleitung in die einzelnen Standorte.

Material von Nato-Manöver zurück in Bremerhaven

In den vergangenen Wochen waren rund 20.000 Soldaten aus 13 Nationen in Norwegen zusammengezogen worden, um die Verteidigung der arktischen Nordflanke zu üben. Neben den Landstreitkräften nahmen auch mehr als 50 Schiffe, mehrere U-Boote und mehr als 100 Luftfahrzeuge an der multinationalen Übung teil.

Deutschland hatte mehr als 1.000 Soldaten Richtung Norwegen mit mehr als 100 Fahrzeugen entsandt, die meisten kommen von der Gebirgsjägerbrigade 23 aus Bad Reichenhall. Unter zum Teil extremen Wetterbedingungen wurde gemeinsam mit Norwegen und erstmals mit Finnland und Schweden als neue Nato-Partner die strategisch-taktische Verlegung von Einheiten und der Kampf im hohen Norden geübt.

Bremerhaven ist Drehscheibe für Militärtransporte

Für die schnelle Verlegung von einigen wenigen Fahrzeugen und Material wird auf den Lufttransport gesetzt. Für umfangreiche Transporte über weite Strecken werden hingegen Schiffe genutzt. Da die Bundeswehr selbst jedoch über keinen eigenen strategischen Seetransport verfügt, greift man vornehmlich auf Tonnage aus dem deutsch-dänischen Kooperationsvertrag zum »Gesicherten Gewerblichen Strategischen Seetransport« vom 30. November 2006, dem sogenannten »Ark-Projekt«, zurück.

Innerhalb von 15 bis 30 Tagen kann die Bundeswehr auf RoRo-Schiffe der Reederei DFDS zurückgreifen, bei denen die rollende Fracht über Heckrampen direkt auf das Schiff gefahren werden kann. Braucht die Bundeswehr mehr Transportfläche, sieht der Vertrag sogar vor, dass innerhalb von 60 Tagen weitere Schiffe bereitgestellt werden.

Nachdem die Ladung vollständig ist, kehrt die »Britannia Seaways« wieder auf den regulären Fährdienst nach Cuxhaven zurück.  Die 197 m lange, 2000 von der Fincantieri-Werft abgelieferte RoRo-Fähre (24.196 BRZ) gehört zur so genannten »Tor-Selandia«-Klasse“ und verfügt auf den drei Frachtdecks und dem Wetterdeck über eine Ladekapazität von zusammen 2.772 Spurmetern. (CE)