MSC, Eurogate, Bremerhaven, HHLA; Hamburg
Bislang ist MSC Stammkunde von Eurogate (hier in Bremerhaven)
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Gerade hübsch ist die Braut nicht: Vor dem Einstieg von MSC hat der Hamburger Terminalbetreiber HHLA deutlich schlechtere Geschäftszahlen vorgelegt.

Die globale Konjunkturschwäche und der Verlust an Marktanteilen an der Nordrange hat bei der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) alle wichtigen Kennzahlen sinken lassen. Eine Dividende soll dennoch gezahlt werden.[ds_preview]

Überraschend sind die Zahlen nicht, sie bestätigen einen Trend, der über das Jahr zu beobachten war. Für 2023 meldet die HHLA einen um -8,3% verringerten  Konzernumsatz von knapp 1,45 Mrd. € und einen sogar halbierten Gewinn (EBIT) von 109,4 Mio. € gegenüber noch 220,4 Mio. € im Jahr zuvor. Der sogenannte Jahresüberschuss sackte noch deutlicher von 92,7 Mio. € auf 20 Mio. € ab.

Containerumschlag der HHLA mit einem Minus von 7,5%

Der börsennotierte Teilkonzern Hafenlogistik verzeichnete 2023 einen Umsatzrückgang um -8,6% auf 1,4 Mrd. € (Vorjahr: 1,54 Mrs. €). Der Containerumschlag ging imVergleich zu 2022 um -7,5% auf 5,9 Mio. TEU (6,4 Mio. TEU) zurück. Vor allem die Volumina im Fahrtgebiet Fernost, insbesondere von und nach China, seien rückläufig gewesen, heißt es. Außerdem seien auch deutlich weniger Lagergelderlöse an den Hamburger Containerterminals angefallen, nachdem sich der Corona-bedingte Stau aufgelöst habe.

MSC vor Einstieg bei der HHLA

Der Hamburger Senat hat dem Teilverkauf der HHLA bereits zugestimmt. Die Stadt und die italienische Mediterranean Shipping Company (MSC) mit Sitz in Genf sollen die HHLA künftig als Gemeinschaftsunternehmen führen, bei dem die Stadt eine Mehrheit von 50,1% hält. Bislang gehören der Stadt rund 70% der börsennotierten HHLA. Im Gegenzug will die Reederei MSC ihre Deutschlandzentrale in Hamburg bauen, das Ladungsaufkommen im Hafen von 2025 an erhöhen und bis 2031 auf 1 Mio. TEU pro Jahr steigern. Zudem wollen MSC und die Stadt das Eigenkapital der HHLA um 450 Mio. € erhöhen.

Das Betriebsergebnis (EBIT) fiel im Jahresvergleich um -53,9% auf 92,9 Mio. € (Vorjahr: 201,6 Mio. €). Der Jahresüberschuss nach Anteilen anderer Gesellschafter reduzierte sich um fast 90% auf 8,7 Mio. € (Vorjahr: 82,1 Mio. €).

Im Segment Intermodal reduzierte sich der Containertransport insgesamt um 5,4% auf 1,6 Mio. TEU (im Vorjahr: 1,7 Mio. TEU). Die Bahntransporte verringerten sich im Vergleich zum Vorjahr um 3,1%, die Straßentransporte um 16,9%. Bei einem Umsatz von 620,5 Mio. € hatte es Einbußen von -4,2% gegeben.

Aufgrund der ungewissen Entwicklung der geopolitischen Spannungen, dem anhaltenden Krieg in der Ukraine und den Auswirkungen der angekündigten Neuausrichtungen der Konsortialstrukturen der Reeder falle eine Prognose schwer, heißt es weiter. Beim Containerumschlag rechnet der HHLA-Vorstand allerdings mit einer deutlichen Belebung. Auf Konzernebene wird ein moderater Umsatzanstieg und ein Betriebsergebnis (EBIT) in einer Bandbreite von 85 Mio. € bis 115 Mio. € erwartet.

Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung am 13. Juni eine Dividende in Höhe von 0,08 Euro je A-Aktie vorschlagen. Damit bestätigt die HHLA ihre Dividendenpolitik, nach Möglichkeit zwischen 50%-70% des relevanten Jahresüberschusses des Teilkonzerns Hafenlogistik an ihre Aktionäre auszuschütten.