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Die Inflation und ein Anstieg der Großschäden in der Schifffahrt treiben die Kosten für die Seekaskoversicherer deutlich nach oben.

Darauf deuten Zahlen aus dem nordischen Versicherungsmarkt hin, der eine führende Rolle für die Deckung maritimer Risiken weltweit einnimmt.[ds_preview]

Laut dem Seekasko-Trendreport des nordischen Versicherungsverbands Cefor kletterten die Schadenkosten pro Schiff 2023 auf hochgerechnet über 60.000 $, von rund 55.000 $ im Vorjahr. Das ist der höchste Wert seit dem Jahr 2015, in den Folgejahren pendelten die Kosten um die 50.000 $ pro Schiff.

Der Verband vermutet unter anderem die Auswirkungen der allgemeinen Inflation hinter dem jüngsten Anstieg und verweist zur Begründung auch auf ungewöhnlich hohe Kostenschübe von +45% bei der Abwicklung von Altschäden aus dem Vorjahr (2022).

»Das ist eine eindeutige Abweichung von dem typischen Muster«, unterstrich Christian Irgens, Vorsitzender des Statistikforums der Cefor. Zudem kämen nach einer mehrjährigen Pause wieder verstärkt Großschäden zum Tragen.

Sorge um Anstieg von Brandschäden

Laut Cefor, deren Mitglieder rund ein Drittel der Weltflotte mitversichern, wurden 2023 drei Einzelschäden von je über 30 Mio. $ gemeldet – zwei davon übertrafen den Angaben zufolge 50 Mio. $. 2022 gab es nur einen Schaden über 30 Mio. $, 2020 und 2021 gar keine.

Besorgt äußert sich der Versicherungsverband über den gestiegenen Anteil von Brandschäden. Von den insgesamt acht Fällen in der Schadenkategorie über 10 Mio. $ gingen die Hälfte auf das Konto von Bränden und Explosionen, darunter auch die beiden Schwerstschäden über 30 Mio. $. Vor allem die Brandsicherheit auf Containerschiffen sei in den letzten Jahren zu einem großen Risiko geworden, so die Cefor.       (mph)