Fregatte Hessen, Roten Meer, Aspides, Huthi
Die deutsche Fregatte »Hessen« geleitet ein Schiff durch das Rote Meer (@ BundeswehrImEinsatz)
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Durch angedrohte Ausweitung der Huthi-Angriffe vom Roten Meer auf das Mittelmeer verschärft die Krisensituation für die Schifffahrt.

Maersk, die dänische Nr. 2 in der internationalen Linienschifffahrt, rechnet in den kommenden Monaten auf der wichtigen Fahrtroute zwischen Fernost und Europa mit einem Rückgang des Containervolumens um 15% bis 20%.[ds_preview]

Seit Beginn der Huthi-Angriffe meiden fast alle Reedereien die Passage des Roten Meeres und  damit auch des Suezkanals in und aus Richtung Mittelmeer. Stattdessen fahren die Schiffe die weiten Umweg rund ums Kap der Guten Hoffnung.

Maersk verweist auf Kostenanstieg

Durch die längeren Transitzeiten und den knappen Schiffsraum stiegen die Frachtraten. Andererseits aber auch die Kosten nicht nur für die Kunden, sondern auch für die Reeder. Selbst an ausreichend vielen Container fehlt es bereits. In den Zielhäfen drohten zunehmend Verspätungen und Kapazitätsengpässe, warnt Maersk in einer Mitteilung.

Das dänische Unternehmen hat nach eigenen Angaben bereits 125.000 zusätzliche Container geleast. Auch der Flotteneinsatz werde ständig angepasst, wo möglich, werde zusätzliche Kapazität in die Dienste gebracht, heißt es. Die Unterbrechungen haben Auswirkungen auf mehrere andere Containerfrachtrouten, insbesondere von Asien zur Ost- und Westküste Südamerikas, sagte ein Maersk-Sprecher.

Einige Reeder fahren noch im Roten Meer

Es gibt aber durchaus noch Reedereien, die trotz des erhöhten Risikos weiter durch das Rote Meer fahren. Seit dem 1. April wurden laut dem Branchendienst LinerLytica mehr als 90 Transitfahrten auf dem Bab-el-Mandeb verzeichnet, hauptsächlich von kleineren Reedereien, die auf den Routen Asien-Mittelmeer tätig sind. Im gleichen Zeitraum waren es hingegen mehr als 700 Schiffe auf der Kaproute.

CMA CGM ist nach wie vor die einzige große Linienreederei, die sporadisch noch durch das Rote Meer fährt. Drei Schiffe waren es im Asien-Mittelmeer-Verkehr innerhalb der »Ocean Alliance« und ein Schiff auf der Europa-Indien-Route haben die Passage im vergangenen Monat absolviert, zwei weitere sind für die kommende Woche geplant.

Roten Meer, Huthi, Reedereien
© LynerLytica