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Nach Südkorea, Japan und Taiwan hat nun au[ds_preview]ch Singapur ein Milliarden-Hilfspaket für die kriselnde Offshore-Industrie geschnürt. Vorgesehen sind vor allem zinslose Überbrückungskredite. 

Insgesamt stünden jährlich 1,6 Mrd. SGD (1,05 Mrd. €) zur Verfügung, teilte das Ministerium für Handel und Industrie des südostasiatischen Stadtstaates mit. Die ersten Darlehen könnten noch vor Weihnachten ausgezahlt werden.

Einzelunternehmen könnten jeweils bis zu 5 Mio. SGD in Anspruch nehmen, für Unternehmensgruppen seien bis zu 15 Mio. SGD möglich. Die Laufzeit der Kredite beträgt sechs Jahre. Die staatliche Finanzhilfen sind dafür gedacht, um finanzielle Engpässe der Firmen zu überbrücken.

Geld für neue Projekte

Aus einem zweiten Regierungsprogramm sollen Projektfinanzierungen ermöglicht werden. Die maximal mögliche Kreditsumme für Projektfinanzierungen seien von 30 Mio. SGD auf 70 Mio. SGD erhöht worden, teilte das Ministerium mit.

Singapur wolle mit diesem Hilfspaket die Zukunft der maritimen Industrie erhalten. Für den Stadtstaat ist der Sektor von großer Bedeutung. Er macht rund 6% der Gesamtwirtschaft aus und beschäftigt annähernd 90.000 Menschen.

Die Finanzhilfen seien in Absprache mit der Industrie entwickelt worden und zielten auf eine Stabilisierung des M & O & M-Sektors ab, der unter der anhaltenden Schwäche der Ölpreise leidet. Die Regierung übernimmt dabei 70% des finanziellen Risikos, heißt es.

Die Marine- und Offshore-Industrie ist durch konjunkturelle und strukturelle Faktoren einem gravierenden Krise ausgesetzt«, sagte Industrieminister S Iswaran. Daher nähmen Finanzierungsprobleme zu. Restrukturierungen und eine Konsolidierung sei unvermeidlich.

Just am Tage der Verkündung wurde mit Swissco eines der Offshore-Schwergewichte unter Zwangsverwaltung gestellt. Zuvor war eine Einigung mit den kreditgebenden Banken über eine Umschuldung gescheitert.