Spotmarkt Woche 46: Bulker-Reeder treiben Raten höher

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Allen Kassandrarufen zum trotz hat sich die Ratenhausse am Spotmarkt für Dry Cargo diese Woche fortgesetzt. Zum Teil erzielen Bulker Einkünfte wie seit 2014 nicht mehr.

Obwohl die Rohstoffpreise wieder etwas gefallen sind, wird weiterhin eine Vielzah[ds_preview]l von Ladungen im Frachtenmarkt gehandelt. Die größten Tonnage-Engpässe verzeichnen Befrachter immer noch im Capesize-Segment, wo sich die Hausse vergangene Woche aufgrund eines Überhangs an offenen Ladungen im Nordatlantik entzündete, wie Makler berichten.

Allein von Montag bis Donnerstag seien rund 30 Eisenerz-Ladungen ex Australien für China geschlossen worden. Die Durchschnittsrate der Capesize-Typen für Zeitcharter-Trips stieg im Wochenverlauf um rund 20 % auf 19.364 $/Tag.

Nachdem gestern ein Höhepunkt von 19.515 $/Tag erreicht worden war, gab der Markt für Großbulker heute etwas nach – vor allem im Atlantik, wo die Index-Rate für Ausreisen vom Kontinent und Mittelmeer nach Fernost um 1.000 auf 30.250 $/Tag sank.

[visualizer id=”50049″]Grundsätzlich säßen die Reeder gegenüber den Befrachtern aber weiter am »längeren Hebel«, da der Engpass an Schiffsraum für prompte Verladungen nicht ausgeräumt sei, erklärte ein Hamburger Befrachtungsmakler.

Mit deutlichen Ertragssteigerungen am Spotmarkt wurden auch die Panamaxe belohnt, die von einer teils saisonal bedingten Zunahme der Verschiffungen von Kraftwerkskohle profitieren. Von Montag bis heute kletterte die durchschnittliche Zeitcharterrate um 37 % auf 11.074 $/Tag, wobei die höchsten Raten ebenfalls im Atlantik bezahlt werden. Der US-Trader Bunge soll die »Marathassa« (80.635 tdw) heute für eine Transatlantik-Rundreise kommende Woche ab Bilbao mit Rücklieferung in der Gibraltar-Skaw-Range zu 17.500 $/Tag unterverchartert haben – angeblich für eine Kohle-Verladung.

Am Zeitchartermarkt für Containerschiffe zeigt die Ratentendenz hingegen weiter südwärts. Der New ConTex fiel bei schwacher Charteraktivität im Wochenverlauf um 3 auf 299 Punkte. Dem in Dubai ansässigen Carrier Simatech Shipping gelang es Maklerberichten zufolge, ein 2.700-TEU-Schiff ohne Ladegeschirr (»Taroko«) zu einer relativ günstigen Rate von nur 5.500 $/Tag für 4-9 Monate bei Anlieferung im Dezember im Persischen Golf unter Vertrag zu nehmen.

In Asien stieg der Druck auf die Mieten der 1.100-TEU-Schiffe noch weiter an. Die 2003 gebaute »Dolphin Strait« (CV1100) bekam bei der Maersk-Tochter MCC nur 5.500 $/Tag für eine ultraflexible Beschäftigung von zwei bis zwölf Monaten ab Dezember in Südostasien.