Spotmarkt Woche 11: Handy-Bulker behaupten sich

Für die größeren Massengutfrachter hat sich der Markt abgeschwächt. Für die kleineren Frachter geht es dafür auf den meisten Routen weiter nach oben.

Ein Mangel an Ladungen vor allem im Atlantik sorgt aktuell für verstärkten Druck auf die Raten der Capesize-Bulker. So rutschte da[ds_preview]s Ratenniveau im Zeitcharter-Trip-Geschäft im Wochenverlauf deutlich um fast 16% auf rund 9.800 $/Tag ab. »Die wenigen Eisenerzladungen ex Brasilien, die derzeit im Markt sind, reichen nicht aus, um die Lage zu stabilisieren«, kommentierte ein Hamburger Schiffsmakler.

Im Pazifik hielten sich die Einbußen in engeren Grenzen. Auf der Eisenerz-Rennstrecke von Westaustralien nach China konnten die Reeder immer noch Frachten zu deutlich über 6,00 $/t abschließen, allerdings nicht mehr zu 6,40-6,50 $/t wie vor einer Woche.

Die Erwartungen für die nahe Zukunft haben sich angesichts des schwächeren Spotmarkts ebenfalls etwas abgekühlt, wie sich an den gesunkenen Terminpreisen von rund 13.200 $/Tag für den Capesize Time Charter Average im April erkennen lässt. Dennoch nahmen einige Charterer erneut Schiffe zu sehr ordentlichen Raten in Langzeitcharter. Maklerangaben zufolge zahlt Swiss Marine 17.250 $/Tag für die 2004 gebaute »KWK Providence« (175.531 tdw) bei 22 bis 24 Monaten Laufzeit und Anlieferung in Qingdao in der ersten Aprilwoche.

Kleine Flaute für Panamaxe

Auch für die Panamaxe ließ die Befrachtungsaktivität diese Woche im Atlantik nach, was das Ratenniveau für Zeitcharter-Trips (4tc) marginal auf rund 12.900 $/Tag abrutschen ließ. Marktteilnehmer gehen davon aus, dass es sich nur um eine vorübergehende Flaute handelt und die Aktivität in den kommenden Wochen wieder kräftig zunimmt, wenn die Getreide-Exportsaison an der Ostküste Südamerikas in Gang kommt.

Im Pazifik blieb der Markt auch zum Wochenende hin stabil. Makler verzeichneten u.a. einen guten Zustrom von Ladung in Südostasien – vor allem Erz aus Indonesien und von den Philippinen. Auch die Terminfrachtpreise und Periodenraten blieben auf festem Niveau.

Die kleineren Bulker konnten ihre Ertragslage am Spotmarkt bei hoher Tonnagenachfrage unter anderem im US Golf, in Nordeuropa und Indien weiter verbessern. Das Ratenniveau der Supramaxe im Zeitcharter-Trip-Business kletterte um rund 5% auf circa 12.200 $/Tag, für Handysize-Typen ging es leicht nach oben auf 9.200 $/Tag.

Tanker in schwierigem Fahrwasser

Im Rohöltankergeschäft gab es kaum Bewegung bei der Raten der VLCC, die weiterhin auf einem absolut unzureichenden Level weit unter 10.000 $/Tag liegen. Ein Plus an VLCC-Ladungen in Westafrika wurde absorbiert ohne deutliche Auswirkungen auf die Frachten.

Negativ stachen die Suezmaxe heraus, die sämtliche Zugewinne der Vorwoche wieder verspielt haben. Maklern zufolge zerrte ein Rückgang der Nachfrage in Westafrika – konträr zur Entwicklung im VLCC-Segment – stark an den Nerven der Reeder. Das wirkte sich auch in anderen Fahrtgebieten aus: Laut Clarksons sackten die durchschnittlichen Spoterlöse der Suezmaxe auf Reisen im Mittelmeerraum von 17.800 auf 11.800 $/Tag ab.

Aufwind am Containermarkt

Im Containerschiffsmarkt blieben die Charterraten diese Woche weiter im Aufwind. Die Carrier interessieren sich offensichtlich weiterhin stark für Mietschiffe, obwohl sie selbst große Mühe haben, ihre eigenen Umsätze stabil zu halten. So fielen die Container-Frachten im Export aus Fernost heraus laut Shanghai Index SCFI noch einmal deutlich ab.

Der New ConTex für die Charterraten in den Klassen 1.100 bis 4.250 TEU zog diese Woche um 1,6% an. Der Howe Robinson Containership Index stieg zur Wochenmitte bereits um fast 4.0% dank stark verbesserter Abschlüsse für traditionelle Postpanamax-Schiffe mit Behälterkapazitäten von 5.500 TEU und 8.500 TEU. (mph)