Die Konsolidierung im Tankermarkt hält an: Die beiden Reedereien Diamond S und Capital Product Partners von Evangelos Marinakis fusionieren ihre Flotten an Produktentankern. Mit 68 Schiffen entsteht die weltweite Nr. 3 in diesem Segment.
Der Wert dieser Transaktion wird mit 1,65 [ds_preview]Mrd. $ beziffert. Diamond S hatte lange bereits eigene Börsenpläne gehegt. Angesichts der schlechten Stimmung und mehreren gescheiterten IPO in diesem Jahr erfolgt nun stattdessen der Zusammenschluss mit einem bereits börsennotierten Unternehmen.
Craig Stevenson von Diamond S soll künftig als CEO an der Spitze des Managements stehen. Es entsteht das drittgrößte börsennotierte Unternehmen in diesem Segment. Die Gesellschafter von Capital werden künftig etwa 33% an der neuen Diamond halten. Darüber hinaus zahlt Diamond 23 Mio. $ an Capital, was einer Prämie von etwa 10% entspricht.
Flotte von 68 Tankern
Diamond bringt 43 Tanker in die gemeinsame Flotte ein, dazu zählen 31 MR-Tanker und zwölf Suezmax-Einheiten. Von Capital kommen weitere 21 MR-Tanker, drei Suezmaxe und ein Aframax-Tanker. Das neue Unternehmen wird an der New Yorker Börse notiert und hat seinen Hauptsitz in Greenwich, Connecticut, wo Diamond derzeit seinen Sitz hat.
Marinakis behält bei Capital im Rahmen seiner Master Limited Partnership (MLP)-Struktur das Eigentum an zehn Containerschiffen und einem Dry Bulk Carrier.
»Diese Transaktion findet zu einem opportunistischen Zeitpunkt im Zyklus statt und wird eine der größten und modernsten Flotten sowie eine der am besten kapitalisierten börsennotierten Schifffahrtsgesellschaften auf dem Markt schaffen«, sagte Stevenson.
Diamond S. war ursprünglich das erste Investmentvehikel von Wilbur L Ross Jr., bevor dieser seine Beteiligung mit seinem Amtsantritt als US-Handelsminister unter Präsident Donald Trump wieder veräußert hatte. Zum neuen Vorstand gehört unter anderem auch Bart Veldhuizen, langjähriger Vorstand der DVB Bank.
Anfang des Jahres hatten Marinakis’ Capital Ship Management und das in Leer ansässige Unternehmen Liberty One von Dietrich Schulz ein Joint Venture namens »Capital Liberty Invest« gegründet. Erklärtes Ziel ist es, eine Plattform für das kommerzielle und technische Shipmanagement und für Investments quer durch verschiedene Segmente anzubieten. Seither wurden aber keine nennenswerten Abschlüsse bekannt geworden.