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Die große Nachfrage nach saubereren Kraftstoffen in Asien hat 2018 erneut für starkes Wachstum beim Verbrauch von LNG gesorgt. Bis 2020 erwartet Shell einen weiteren Nachfrageschub.

Insgesamt stieg die globale Nachfrage laut dem jüngstem globalen Shell LNG Outlook zuletzt um 27 M[ds_preview]io. t auf 319 Mio. t. Bis 2020 erwartet Shell einen weiteren Nachfrageschub auf 384 Mio. t.

»In diesem Jahr wird das globale LNG-Angebot um 35 Mio. t zunehmen. Es ist davon auszugehen, dass diese zusätzlichen Mengen vollständig von Asien und Europa verbraucht werden«, so der Energiekonzern. Ein neuerliches Erstarken langfristiger LNG-Verträge im vergangenen Jahr könne Investitionen in Verflüssigungsanlagen ankurbeln, heißt es. Auf Basis aktueller Nachfrageprojektionen geht Shell allerdings weiter davon aus, dass es Mitte der 2020er zu Engpässen bei der Versorgung kommen kann.

China steigert Import um 40%

Die Anstrengungen Chinas, die Luftqualität in Ballungsräumen zu verbessern, haben die LNG-Importe in 2018 um 16 Mio. t steigen lassen. Ein Plus von 40% im Vergleich zum Vorjahr. Auf der Angebotsseite hat Australien zum bisherigen LNG-Exportweltmeister Katar aufgeschlossen. Im laufenden Jahr geht der Shell LNG Outlook von einem weiteren Anstieg der australischen LNG-Exporte um 10 Mio. t aus. »Die beiden Hauptexporteure von LNG sind gut aufgestellt, die schnell wachsenden Märkte Asiens zu versorgen und ihnen so zu helfen, Kohle als Energieträger zu ersetzen und somit die Luftqualität zu verbessern«, heißt es.

Maarten Wetselaar, Integrated Gas and New Energies Director bei Shell, sagt: »Der Nachfrageschub aus Asien in 2018 hat unsere Erwartungen erneut übertroffen. Wir gehen davon aus, dass sich dieser Trend fortsetzt. Obwohl mehr in Projekte für die Versorgung investiert wird, ist schon heute abzusehen, dass es noch größerer Anstrengungen bedarf.«

LNG hat in den letzten Jahrzehnten eine wichtige Rolle im globalen Energiesystem gespielt, insofern als eine wachsende Zahl von Ländern auf Gas umgeschwenkt hat, um ihren wachsenden Energiebedarf zu decken. Der LNG-Handel hat seit 2000 von 100 Mio. t auf 319 Mio. t im Jahr 2018 zugelegt.

Langzeitverträge könnten für Investitionen sorgen

Typischerweise sind Langzeitverträge erforderlich, um die Finanzierung neuer LNG-Projekte abzusichern. Von 2014 bis 2017 hatten LNG-Käufer jedoch vermehrt kleinere, flexible Verträge mit kürzeren Laufzeiten abgeschlossen. Im vorigen LNG Outlook hatte Shell gemahnt, dieses Missverhältnis zwischen den Bedürfnissen von Käufern und Anbietern auszugleichen, damit neue Projekte ermöglicht werden können.

Mit Blick darauf ermutige die Tatsache, dass sich die durchschnittliche Vertragslaufzeit von rund sechs Jahren in 2017 auf rund 13 Jahre im Jahr 2018 verdoppelt habe, heißt es nun. Das gesamte Vertragsvolumen lag 2018 bei fast 600 Mio. t und hat sich damit binnen Jahresfrist mehr als verdoppelt.