Print Friendly, PDF & Email

Nach dem Untergang der »Grande America« bleibt Frankreichs Westküste von einer Umweltkatastrophe offenbar verschont. Einsatzkräfte kämpfen weiter gegen die Ölteppiche.

Aus dem Wrack des in der vergangenen Woche gesunkenen Grimaldi-Schiffes »Grande America« tritt nach einem Bericht der französischen Behörden weiter Öl aus. Rund um die Unglückstelle wurden insgesamt drei Öl-Teppiche im Meer entdeckt. Ein Großaufgebot von Schiffen ist vor Ort, um Schlimmeres zu verhindern.

Für Frankreichs Westküste geben die Behörden jedoch vorerst Entwarnung. Driftberechnungen hätten ergeben, dass keiner der Ölteppiche die touristisch wichtige Region rund um La Rochelle erreichen wird. Im fraglichen Seegebiet bestehe dagegen weiter ein »langfristiges Risiko« einer nachhaltigen Schädigung der Meeresumwelt, heißt es. Außerdem warnt die zuständige See-Präfektur die Schifffahrt vor zwei treibenden Containern aus dem Wrack der »Grande America«. Sie hätten noch nicht geborgen werden können.

Trotz nach wie vor schlechtem Wetter in der Biscaya mit 4–5 m hohen Wellen sind mehrere Spezialschiffe im Einsatz, um die im Meer treibenden Ölteppiche weiter einzudämmen. Darunter sind die »Argonaute«, »Sapeur« und »Rhône« der französischen Marine, die von der EMSA eingecharterten »Parisan« und »Ria de Vigo« sowie der Schlepper »Kermor«. Spanien entsendet zudem den Schlepper »Alonso de Chaves«, der heute das Einsatzgebiet erreichen soll. Ein zweiter spanischer Schlepper halte sich in Santander in Bereitschaft.

Der »ConRo-Frachter »Grande America« war am vergangenen Montag auf dem Weg von Hamburg nach Casablanca in der Biscaya zunächst in Brand geraten und dann gesunken. An Bord befanden sich gut 2.000 Fahrzeuge sowie rund 45 Container mit Gefahrgut. Außerdem hatte das 214 m lange Schiff rund 2.200 t Schweröl in seinen Kraftstofftanks. Die 26 Besatzungsmitglieder und ein Passagier hatten sich rechtzeitig retten können. Sie wurden von der britischen Fregatte »HMS Argyll« aufgenommen.