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Seit 2014 bietet die Hochschule Wismar als einzige in Deutschland den Bachelor-Studiengang Schiffselektrotechnik an und hat nun die ersten[ds_preview] vier Absolventen verabschiedet. Sie sind bereits an Bord von Seeschiffen der Reedereien Aida Cruises, Stena Line und Hapag-Lloyd im Einsatz und dort für die gesamte elektrotechnische Anlage – vom Generator bis zum elektrischen Antrieb und von der Nachrichtentechnik bis zu den Automatisierungssystemen – technisch verantwortlich. Einen Aufbaukurs zum ETO für Elektrotechniker mit berufsweiterführendem Abschluss haben bisher acht Interessenten absolviert.

Der Studiengang Schiffselektrotechnik ist das jüngste Angebot, bei dem der wissenschaftliche Bachelor-Abschluss mit dem Erwerb eines Befähigungszeugnisses nach den STCW (International Convention on Standards of Training, Certification and Watchkeeping for Seafarers) verbunden ist.

Denn während die Vorbereitung auf die Erlangung dieses speziell auf die Seefahrt ausgerichteten Zeugnisses für die Studienrichtungen Nautik/Seeverkehr sowie Schiffsbetriebstechnik schon immer zum Studium dazu gehört, resultiert der Erwerb im Studiengang Schiffselektrotechnik auf einer Vorschrift aus dem Jahr 2012. Damals trat die neue STCW-Vorschrift der internationalen Schifffahrtsorgani­sation IMO in Kraft. Diese legt unter anderem fest, dass auch Elektrotechnische Offiziere an Bord von Seeschiffen ebenso wie Nautische und Technische Offiziere über ein Befähigungszeugnis verfügen müssen. Dieses Befähigungszeugnis ist mit festgelegten Anforderungen verbunden, die nur an entsprechend akkreditierten Ausbildungseinrichtungen wie der Hochschule Wismar angeboten werden können.

Ab dem fünften Semester stehen die maritimen Labore des Bereiches Seefahrt in Warnemünde zur Verfügung. Dort werden die schiffspezifischen Kenntnisse in der Elektro- und Automatisierungstechnik sowie die nichtelektrotechnischen STCW-relevanten Module vermittelt. Um die Ausbildungsanforderungen für den Elektrotechnischen Schiffsoffizier (ETO) zu erfüllen, wird in den technischen Modulen eine praxisorientierte Ausbildung unter Nutzung der umfangreichen – für diese Ausbildung erweiterten – komplexen Labor- und Simulationssysteme durchgeführt. So wurde in den Schiffsmaschinensimulator des Maritimen Simulationszentrums eine Original-Mittelspannungsanlage eingebunden, die eine sehr praxisnahe Ausbildung ermöglicht. In den elektrischen Versorgungs- und Steuerungssystemen des Maschinen- und Anlagenlabors wurden aktivierbare Fehler integriert, mit denen eine effektive Herangehensweise der Fehlersuche vermittelt und trainiert wird.

Abgeschlossen wird das Studium neben der Bachelorthesis mit einem »so genannten Komplexen Schiffsbetrieb«, in dem über eine Woche gemeinsam mit den Studierenden der anderen maritimen Studiengänge Aufgaben aus dem zukünftigen Bordbetrieb gelöst werden. Weitere Informationen zur Zugangsberechtigung unter www.hs-wismar.de/seefahrt.