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Landstrom für Schiffe soll in deutschen Seehäfen deutlich günstiger werden. Die sogenannte EEG-Umlage wird auf 20% reduziert.

Nach langen Verhandlungen habe sich die Bundesregierung dazu bereiterklärt, teilte Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) der Deutschen Presse-Agentur mit. »Das sind gute Nachrichten für die maritime Wirtschaft – und unser Klima.« Die Versorgung von Schiffen mit Landstrom während ihrer Liegezeiten könne die Luftbelastung in den Häfen senken.

Bislang war Strom »aus der Steckdose« aufgrund der EEG-Umlage um ein Mehrfaches teurer, als wenn der Bedarf über die Generatoren an Bord produziert wurde. Das koste nur etwa ein Drittel. Bei einem großen Kreuzfahrtschiff liege die Preisdifferenz bei etwa 100.000 €.

In Hamburg wurde 2016 die europaweit erste Landstrom-Anlage für Kreuzfahrtschiffe in Betrieb genommen – bislang aber nur wenig genutzt. Seit dem vergangenen Freitag werden die auch Fähren der Color Line in Kiel mit Landstrom versorgt. In Rostock soll dies ab dem kommenden Jahr möglich sein.

Hamburg hatte sich schon lange für eine Änderung des Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) stark gemacht, um einen wirtschaftlichen Betrieb von Landstrom-Anlagen zu ermöglichen. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hatte eine Reduzierung der EEG-Umlage für Landstrom aber bislang abgelehnt. Dagegen hatten die des sogenannten »Diesel-Gipfels« hatten die Bundesminister und Ministerpräsidenten im April 2017 angekündigt, ein Förderprogramm für Landstrom-Anlagen in See- und Binnenhäfen entwickeln zu wollen. Auch eine Initiative für die EU-weite Einführung einer Landstrompflicht ist geplant.

Neben dem Bau einer weiteren Landstrom-Anlage für Kreuzfahrtschiffe in der Hafencity will Hamburg auch eine umfangreiche Landstromversorgung für Containerschiffe etablieren.