Capesize-Bulker und kleinere Frachter mit Kranen erzielten diese Woche klare Steigerungen am Spotmarkt. Panamaxe kamen aufgrund schwächelnder Nachfrage in Südamerika unter Druck.

Nach einer langen Flaute kommt jetzt endlich wieder Schwung [ds_preview]in das Dry-Cargo-Geschäft. Die Fracht- und Charterraten der Bulker legten diese Woche auf breiter Front zu, getrieben vor allem durch große Capesize-Partien. Der Baltic Dry Index zog um 14% auf 1.239 Punkte an, angetrieben vor allem durch eine erhöhte Nachfrage für Großbulker. Die Durchschnittsrate der Capesize-Frachter sprang um 26% auf 17.947 $/Tag.

Ausschlaggebend dafür war das erneut hohe Angebot an Eisenerzladungen ex Australien und eine steigende Tonnagenachfrage im Nordatlantik (Ostkanada) sowie in Brasilien. In Australien drückten die Bergbaukonzerne mit den Verladungen noch einmal auf die Tube, bevor zahlreiche Hafenterminals im Juli vorübergehend für Instandsetzungen den Betrieb herunterfahren, erklärte der norwegische Schiffsmakler Fearnleys.

Den stärksten Anstieg gab es laut Baltic Exchange im Atlantik, wo sich Rundreisen ab Gibraltar-Hamburg-Range um rund 70% auf 17.125 $/Tag verteuerten. Eine 160.000 t Partie (+/-10%) von Seven islands (Kanada) nach Ägypten wurde zu einer Frachrate von 8,45 $/t geschlossen. Für Ausreisen von Nordeuropa über Südamerika nach Fernost stieg die durchschnittliche Zeitcharterrate laut Index um 18% auf rund 33.300 $/Tag und für Transpazifikrundreisen leicht auf durchschnittlich rund 17.400 $/Tag. Die 2008 gebaute »Star Pauline« (180.274 tdw) bekommt bei Fiveocean sogar 18.000 $/Tag für eine Rundreise ab Pohang (Südkorea) über Westkanada und zurück.

Die kleineren Bulker mit eigenem Ladegeschirr konnten sich ebenfalls verbessern: Supramaxe (58.000 tdw) um 5,1% auf durchschnittlich 8.570 $/Tag und Handysizer (38.000 tdw) um 4,6% auf 8.682 $/Tag. Die entscheidenden Impulse kamen in beiden Segmenten aus dem Atlantik. Beide Bulkertypen verzeichneten klare Steigerungen im US Golf (vor allem Handysize), für Supramaxe ging es besonders im östlichen Mittelmeer/Schwarzen Meer aufwärts.
Nur an den Panamaxen (82.000 tdw) ging der positive Trend vorbei. Ihre Durchschnittsrate im Trip-Business fiel um 4,5% auf 10.310 $/Tag. Unter Druck gerieten die Panamaxe unter anderem im Geschäft ex Ostküste Südamerika, wo die Getreideexportsaison möglilcherweise ihren Höhepunkt überschritten hat. Für größere Schiffe fiel das Ratenniveau auf der Strecke nach Fernost von über 16.000 $/Tag und mehr als 600.000 $ Ballastbonus auf 15.300 $/Tag + 530.000 $ Ballastbonus.

Am Rohöltankermarkt ging es mit den Raten der VLCC diese Woche steil weiter nach oben. Dabei spielen die angespannte Sicherheitslage und die stark gestiegenden Versicherungsprämien für Anlaufe im Persischen Golf die Hauptrolle. Laut Clarksons Platou kletterten die durchschnittlichen Spoteinnahmen der VLCC über alle Fahrtgebiete um 77% auf 28.500 $/Tag. Auf der Strecke vom Persischen Golf nach Fernost verdoppelte sich das Niveau binnen einer Woche auf 26.200 $/Tag.

Auf die Situation der kleineren Tanker hat die Lage im Golf bislang keine so positiven Effekte. Das Spot-Einnahmenniveau der Suezmaxe fiel angesichts schwächelnder Nachfrage in Westafrika und in der Karibik um 15% auf 21.300 $/Tag. Die Raten der Aframaxe standen bei geringer Aktivität in der Nordsee, im Mittelmeer und im Schwarzen Meer ebenso unter Druck. Es ging für sie leicht auf 15.000 $/Tag herunter.

Am Zeitchartermarkt für Containerschiffe hielten sich die Highlights auch in Grenzen. Der New ConTex blieb unverändert 398 Punkten, der Howe Robinson Containership Index legte dank leichter Verbesserungen im Postpanamaxsegment um 0,4% zu.