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Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) hat das erste Halbjahr insgesamt positiv abgeschlossen. Im Containerumschlag konnte man allerdings lediglich dank einer neuen Tochter im Ausland zulegen.[ds_preview]

Trotz geo- und handelspolitischen Unsicherheiten, die auch das Hafengeschäft nach wie vor beeinflussen, meldete die HHLA für den Zeitraum von Januar bis Juni heute eine Steigerung von Umsatz und Ergebnis.

Vor allem dank der erfolgreichen Integration des im vergangenen Jahr erworbenen estnischen Terminalbetreibers HHLA TK Estonia stieg der Containerumschlag moderat an. Beim Containertransport wurde eine deutliche Steigerung erreicht. »In Summe mit einer starken Umsatzsteigerung im Segment Logistik und einer erneut moderaten Erhöhung der Erlöse bei der Immobilienbewirtschaftung führte dies zu einem Umsatz von 693,7 Mio. € (+ 9,6 %), teilte die HHLA mit. Das Betriebsergebnis (EBIT) legte demnach um 14,4 Mio. € bzw. 14,4 % auf 114,3 Mio. € zu. Die Effekte aus der erstmaligen Anwendung des IFRS 16 machten dabei im EBIT ein Plus von 7,1 Mio. € aus.

Für die neue HHLA-Chefin Angela Titzrath ist gleich das erste Jahr eine Herausforderung
Foto: Thomas Wägener

Die Vorstandsvorsitzende Angela Titzrath sagte, die Ergebnisse würden den Vorstand in der Erwartung bestätigen, die prognostizierten Ziele für das Gesamtjahr zu erreichen. »Sie sind jedoch nur ein Schritt auf unserem strategischen Weg, die HHLA für die mittel- und langfristige Zukunft erfolgreich aufzustellen. Neben der Weiterentwicklung unseres Kerngeschäfts und der Erschließung weiterer Geschäftsfelder sind Nachhaltigkeit und Klimaschutz selbstverständlich integraler Bestandteil unseres Geschäftsmodells. Denn wir sind uns unserer Verantwortung – sowohl für die wirtschaftliche Entwicklung der HHLA, als auch unserer gesellschaftlichen – bewusst und haben dafür bereits viel getan«, so Titzrath.

Ausblick leicht positiv

Vor allem dank der Übernahme von Nordamerikadiensten und der Einbeziehung der erstmals ganzjährig konsolidierten Umschlagmengen des Containerterminals HHLA TK Estonia geht die HHLA für das Jahr 2019 von einem insgesamt leichten Anstieg des Containerumschlags aus. Beim Containertransport wird ebenfalls ein leichter Anstieg gegenüber dem Vorjahr erwartet. »Auf Konzernebene sollte dies im Umsatz zu einem leichten Anstieg führen«, heißt es.

Für das Betriebsergebnis (EBIT) des Teilkonzerns Hafenlogistik wird im Jahr 2019 eine deutliche Steigerung im Vergleich zum Vorjahr erwartet, die zu einem Großteil auf die ab 2019 veränderte Leasingbilanzierung (IFRS 16) zurückzuführen sei. Die Ergebnisentwicklung des Teilkonzerns wird dabei maßgeblich durch die Segmente Container und Intermodal bestimmt.

HHLA-Segmente

Im börsennotierten Teilkonzern Hafenlogistik stiegen in den ersten sechs Monaten der Umsatz um 9,8 % auf 677,5 Mio. € und das operative Ergebnis (EBIT) um 15,6 % auf 105,6 Mio. € an. Die EBIT-Marge erhöhte sich um 0,8 Prozentpunkte auf 15,6 %.

Im Segment Container konnte der Umschlag moderat um 3,8 % auf 3,77 Mio. TEU gesteigert werden. Das Segment gibt allerdings – wie im ersten Quartal – kein einheitliches Bild ab. Denn zum Wachstum trug insbesondere die Integration des im letzten Jahr erworbenen Terminals in Tallinn bei.

Die drei Hamburger Containerterminals entwickelten sich mit einem Umschlagvolumen von 3,48 Mio. TEU lediglich seitwärts und lagen insgesamt geringfügig (+0,1 %) über dem Vorjahresvolumen. Die Veränderungen in der Dienstestruktur – etwa der Zugewinn mehrerer Nordamerikadienste sowie die Abgabe eines Fernostdienstes – waren in Summe »marginal positiv«. Die Asienverkehre blieben nahezu auf Vorjahresniveau. Die Zubringerverkehre in den Ostseeraum entwickelten sich auf den verschiedenen Fahrtrelationen weiter »heterogen« und waren insgesamt leicht rückläufig. Die Feederquote am wasserseitigen Umschlag ging daher leicht um 0,7 Prozentpunkte auf 22,9 % (im Vorjahr: 23,6 %) zurück.

An den internationalen Containerterminals in Odessa und Tallinn wurden im Berichtszeitraum 293.000 TEU umgeschlagen.

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Foto: HHLA

Die Umsatzerlöse konnten dank der Mengensteigerung von 3,8 % in Verbindung mit einer Verbesserung der Durchschnittserlöse gegenüber 2018 auf 401,7 Mio. € und damit um 5,6 % gesteigert werden. Ursache hierfür war im Wesentlichen eine Steigerung des Bahnanteils. Das Betriebsergebnis (EBIT) erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr um 5,3 % auf 71,8 Mio. €. Von diesem Anstieg sind allerdings 5,2 Mio. € auf die Anwendung des IFRS 16 zurückzuführen. Die EBIT-Marge blieb unverändert bei 17,9 %.

Im Segment Intermodal konnten die HHLA-Transportgesellschaften im ersten Halbjahr 2019 zulegen. Mit einem Plus von 9,6 % stieg der Containertransport auf 782.000 TEU. Getragen wurde die Entwicklung durch das Wachstum sowohl der Bahn- (+9,3% auf 610.000 TEU) als auch der Straßentransporte (+10,8% auf 172.000 TEU). Die Umsatzerlöse lagen mit 244,1 Mio. € um 17,4 % über dem Vorjahreswert und entwickelten sich damit deutlich besser als die Transportmenge. Bei einem in etwa konstanten Bahnanteil im Vergleich zum Vorjahr führten laut der Mitteilung neben Preisanpassungen insbesondere die längeren Transportdistanzen zu dieser starken Umsatzentwicklung.