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Ab dem nächsten Jahr gibt es in Sachen Bunker einiges zu beachten – bei Herstellern, Lieferanten und an Bord. Schifffahrts-, Raffinerie-, Kraftstoffversorgungs- und Normungsorganisationen haben gemeinsame Industrieleitlinien für Schiffskraftstoff mit 0,5% Schwefelgehalt erarbeitet.

Die Veröffentlichung soll den Interessengrupp[ds_preview]en aus der Schiffskraftstoff- und Schifffahrtsindustrie, vom Kraftstoffmischer über Lieferanten bis hin zum Endverbraucher, als Orientierungshilfe dienen. Das Papier soll einen Überblick über Kraftstoffqualitätsgrundsätze und die Kontrollen geben, die eingeführt werden sollten, um sicherzustellen, dass Sicherheitsprobleme identifiziert, verhindert und/oder gemildert werden.

Themen wie Kraftstoffverträglichkeit, Kraftstoffstabilität sowie Handhabung und Lagerung werden in der Publikation behandelt. Auch Faktoren, die die Sicherheit beeinträchtigen könnten, sind ein Thema. Ausdrücklich geht es aber nicht um Fragen der Compliance ab 2020.

Die Kernbotschaften sind:

  • Die Kraftstoffqualität soll gesichert werden, indem bereits sichergestellt wird, dass die Mischungskomponenten für die Herstellung von Bunkerkraftstoff geeignet sind. Insbesondere muss geachtet werden, dass das Endprodukt stabil ist.
  • Kraftstofflieferanten und -käufer sollten dem Schiff angemessene Informationen über den gelieferten Kraftstoff zur Verfügung stellen, damit die Besatzung potenzielle Sicherheits- und Betriebsfragen im Zusammenhang mit bestimmten Kraftstoffeigenschaften und -merkmalen identifizieren und bewältigen kann.
  • Es wird erwartet, dass die Kraftstoffe in ihren Eigenschaften stark variieren werden. Die Schiffsbesatzung muss ein proaktiveres Konzept für das Kraftstoffmanagement verfolgen. Sie müssen die Kraftstoffeigenschaften unter Last kennen und in der Lage sein, auf die Anforderungen zu reagieren, insbesondere in Bezug auf die Temperatur an Bord und die Vermischung.
  • Während die Kompatibilität zwischen Kraftstoffen aus verschiedenen Bezugsquellen ein Problem darstellen kann, wird die Bewertung der Kompatibilität von 0,50 % schwefelhaltigen Kraftstoffen aus verschiedenen Quellen von entscheidender Bedeutung sein. Soweit möglich, sollte der Kraftstoff in einen leeren Tank gefüllt werden. Der verfügbare Platz für neue zu bunkernden Kraftstoff ist als Fassungsvermögen der leeren Tanks anzusetzen, um eine Vermischung beim Beladen zu vermeiden.
  • Schiffsbetreiber und Kraftstofflieferanten sollten die Betriebsverfahren überprüfen, um genügend Zeit zu haben, um die Kompatibilität zwischen der Lieferung von vorhandenem und geplantem Bunkerkraftstoff zu prüfen, insbesondere wenn kein »leerer« dedizierter Lagertank auf dem Schiff vorhanden ist.

Die Publikation ist kostenlos und kann hier heruntergeladen werden. Die Veröffentlichung wird außerdem durch einen E-Learning-Kurs unterstützt, der im Oktober 2019 veröffentlicht wird. Zu den Zielen des Kurses gehören: Verständnis des MARPOL Annex VI und seiner potenziellen Auswirkungen auf das Kraftstoffmanagement an Bord und die  Sensibilisierung/Lösungen für potenzielle Probleme im Kraftstoffmanagement.