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Beim insolventen Windanlagen-Hersteller Senvion kündigt sich ein Teilverkauf an. Für die Gewerkschaft IG Metall wird damit nur ein Teilziel erreicht.

In einem Statement wird das Ergebnis als »ernüchternd« bezeichnet. »Die Ankündigung von SiemensGamesa[ds_preview], einen Teil des Unternehmens zu übernehmen, gibt den Beschäftigten nach Monaten des Wartens endlich etwas mehr Klarheit. Allerdings zeichnet sich mit dem geplanten Verkauf nur für 500 der ehemals 1800 Beschäftigten in Deutschland eine Übernahme durch den neuen Investor ab«, sagte Meinhard Geiken, Bezirksleiter der IG Metall Küste. »Wir sind froh über jeden Beschäftigten, der übernommen wird. Wir haben aber bis zuletzt gehofft, dass auch bei einer Zerschlagung mehr Beschäftigte eine langfristige Perspektive bekommen.«

Senvion
Foto: Hero Lang

Für die etwa 900 der noch 1400 Beschäftigten, die nach den derzeitigen Planungen der Insolvenzverwaltung in den nächsten Monaten ihren Arbeitsplatz verlieren würden, fordert die Gewerkschaft, Alternativen zur Arbeitslosigkeit zu schaffen. »Wir haben uns mit den Arbeitgebern auf die Einrichtung von Transfergesellschaften geeinigt, in denen die Beschäftigten für neue Aufgaben in anderen Unternehmen qualifiziert und dorthin vermittelt werden«, so Geiken. Sie stehen seinen Angaben zufolge allerdings noch unter Finanzierungsvorbehalt. Der Gewerkschafter hofft, das dieser nach der Ankündigung von SiemensGamesa bald fallen kann.

Im Frühjahr hatte der Hersteller eine Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet. Für Trianel 2 war man Generalunternehmer, allerdings führten auch zeitliche Verzögerungen zu Problemen und Vertragsstrafen.

Gefertigt werden in Bremerhaven unter anderem Gondeln für den Offshore-Windpark der Trianel-Gruppe. Auf dem Foto im Vordergrund sind einige Gondeln von Adwen, links für den Ostsee-Windpark »Wikinger« zu sehen, daneben das Getriebe mit Turbine von »Alpha Ventus« ohne Maschinenhaus, dann eine Ersatz-Gondel des Nordsee-Windpark »Trianel Borkum West 2«. Auf der Senvion-Fläche stehen die Gondelhüllen im Vordergrund und die fertigen Turbinen auf der Vorstaufläche zur Verladung – nach Eemshaven. Die Gondeln für Trianel II dürften der vorerst letzte Auftrag sein.

Da die Transfergesellschaften mit einer Mindestlaufzeit von vier Monaten bisher »nur gering« ausgestattet sind, will die Gewerkschaft mit den Landesregierungen über eine mögliche Verlängerung sprechen. Dazu sind in Bremen, Hamburg und Kiel in dieser und der nächsten Woche Termine mit den Wirtschafts- und Arbeitsministern bzw. –senatoren vereinbart.