MSC-Grandiosa-mit-Elbphilharmonie-Hamburg
© Dr. Stefan Behn
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Unter anderem wegen der Konkurrenz zu Ostsee-Routen hat es in diesem Jahr einen leichten Rückgang bei Kreuzfahrt-Anläufen im Hamburger Hafen gegeben. In punkto Infrastruktur sehen sich die Verantwortlichen aber gut aufgestellt.

Insgesamt gab es 210 Anläufe, 42 unterschiedliche Schiffe von 18 Reedereien, sechs Erstanläufe, zwei [ds_preview]Taufen und gut 810.000 Passagiere, teilte Cruise Gate
Hamburg (CGH), Betreiber der drei Hamburger Kreuzfahrtterminals, jetzt als Bilanz für die Saison 2019 mit. Geschäftsführerin Sacha Rougier sagte: »Die Schiffsanläufe bewegen sich auf einem sehr soliden Niveau, ohne jedoch an den Vorjahresrekord von 212 Anläufen und 900.000 Passagieren anzuknüpfen.« In den vergangenen Jahren habe man in Hamburg außergewöhnlich hohe Steigungsraten erlebt – mit 76 % zwischen 2015 und 2018 weit mehr als im europäischen Durchschnitt. Eine Fortführung dieser Wachstumsquoten ist ihrer Ansicht nach allerdings nicht zu erwarten.

MSC Grandiosa mit Elbphilharmonie Hamburg Fotonachweis HCN Dr Stefan Behn
Foto: Cruisegate Hamburg

Als eine Begründung gab Rougier an, dass die Reedereien die sehr volumenstarken Schiffe für die kommenden Jahre in die bei Kreuzfahrtgästen sehr beliebte Ostsee verlegt haben. Für das nächste Jahr erwartet man eine »konstante« Zahl der Anläufe. Nach aktuellem Planungsstand werden erneut 210 Schiffe erwartet.

Bei der Vorstellung der Bilanz betonte CGH den Fokus auf eine nachhaltige Entwicklung der Kreuzfahrt in Hamburg. Dieses Ziel unterstütze der Senat mit seinem Beschluss zum Ausbau der Landstromversorgung. Danach sollen auch die beiden Terminals Steinwerder und HafenCity mit je einer Landstromanlage ausgestattet werden. »Damit wird Hamburg der erste Hafen in Europa, der an allen Kreuzfahrtterminals alternative Energiequellen anbietet. Abgasemissionen, die bisher während der Liegezeiten entstehen, können dadurch erheblich vermindert werden«, so Rougier weiter.

Gemeinsam mit dem Nachhaltigkeitsausschuss der International Association of Ports and Harbors (IAPH) sowie anderen Häfen und europäischen Kreuzfahrtverbänden hat CGH Anfang Oktober im Rahmen des World Ports Sustainability Programs (WPSP) eine branchenweite Initiative zur Erfassung von Kreuzfahrtschiffsemissionen initiiert. Ziel ist, die Emissionen einheitlich zu quantifizieren und die Reedereien zu besseren Umweltleistungen anzuregen. Rougier, die auch Vorsitzende des IAPH-Kreuzfahrtausschusses ist, sagte jetzt dazu: »Dass 20 Häfen, fünf Verbände (IAPH, ESPO, Cruise Baltic, Cruise Europe und Cruise Norway) und etliche Industriepartner an einem Tisch sitzen, veranschaulicht die enorme Bedeutung des Themas Nachhaltigkeit. Wir wollen keine vagen Ideen zu Klimaschutz und Luftreinhaltung entwickeln, sondern in enger Zusammenarbeit konkrete Vorschriften und Richtlinien festlegen und konsequent umsetzen.«