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In Hamburg ist die 93. Umweltministerkonferenz (UMK) zu Ende gegangen. Die Minister und Senatoren haben unter anderem Beschlüsse zu den Themen Landstrom und Meeresschutz gefasst.

Im Kern ging es auf der Konferenz um den Klimawandel. Insgesamt 43 Tagungspunkte standen auf der Agenda. Einer davon hatte Landstrom für Seeschiffe zum Thema. Die Bereitstellung von Strom aus erneuerbarer Energie von Land führe zu einer deutlichen Verringerung der Luftschadstoffemissionen in den Häfen und zur Verringerung der CO2-Emissionen. Vor dem Hintergrund der bestehenden Herausforderungen bei der Luftreinhalteplanung vieler Hafenstädte sei es daher umso bedeutender, einen einheitlichen Rechtsrahmen zu schaffen, der langfristig verbindliche Vorgaben enthalte und gleichzeitig eine wirtschaftliche Nutzung dieser Technologie ermögliche, hieß es.

Strom von Land wird zur Pflicht

Eine Nutzungspflicht erhöhe die Auslastung der Anlagen, verstärke die Minderungswirkungen in Bezug auf Schiffsemissionen und führe zu einer wettbewerblichen Gleichbehandlung der Reedereien. »Die geplanten Fördermaßnahmen zum Aufbau einer Infrastruktur in den Seehäfen werden zügig geschaffen. Die Landstrompflicht wird gestaffelt eingeführt. In einem ersten Schritt sind landstromfähige Seeschiffe zur Nutzung von Landstrom zu verpflichten. Daraus gegebenenfalls erwachsende finanzielle Nachteile wären auszugleichen«, ließen die Minister verlauten.

Nach einer angemessenen Übergangszeit sei Seeschiffen das Einlaufen in Häfen mit Landstromanlagen nur zu gewähren, wenn die Energieversorgung des Schiffes während der Liegezeit durchgängig durch den landseitig bereitgestellten Landstromanschluss oder hinsichtlich der Emissionsminderung vergleichbarer Technologien erfolge, beschloss die Konferenz, um den Vorsitzenden Jens Kerstan, Umweltsenator Hamburgs.

Nord- und Ostsee auf Kampfmittel überprüfen

Ein weiteres Thema waren die Munitionsaltlasten in Nord- und Ostsee. »Die UMK sieht es als notwendig an, die Belastung von Fischerei-Ressourcen (Speisemuscheln, Speisefische) aus Nord- und Ostsee mit kampfmitteltypischen Schadstoffen zu untersuchen. Der Bund wird um ein ‚Screening‘ auf kampfmitteltypische Schadstoffe innerhalb und außerhalb von munitionsbelasteten Flächen in den deutschen Küstengewässern gebeten«, so die Minister. »Auf Grundlage einer verbesserten Daten- und Informationslage wird über die Notwendigkeit und Eignung von Maßnahmen, einschließlich Bergung und Entsorgung zu befinden sein, um einer Gefährdung der Meeresumwelt entgegenzuwirken.«

Den Vorsitz der diesjährigen UMK hat Hamburg, mit Jahresbeginn wechselt dieser dann nach Hessen.