Foto: Selzer
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Neue IMO-Vorschriften ab 2020 stellen auch aus Versicherungsperspektive besondere Herausforderungen dar. Präventivmaßnahmen und lückenlose Überwachung seien das A und O.

Aus Sicht der Schadensverhütung sei der offensichtlichste[ds_preview] Diskussionspunkt die Herausforderungen in Bezug auf die Einhaltung, Durchsetzung und Verwaltung der neuen Kraftstoffart an Bord, meint Stuart Edmonston, Loss Prevention Director des UK P&I Clubs. Dazu kämen Auswirkungen auf Training und Wartung, da viele Schiffe mit Scrubbern ausgestattet würden.

»Die Branche muss nicht nur auf die anfänglichen und unvermeidlichen Störungen vorbereitet sein, die die IMO 2020 verursachen wird, sondern auch auf die damit verbundene Zunahme von Bedrohungen wie Blackouts und Motorausfällen. Die Umsetzung von Präventivmaßnahmen neben einem regelmäßigen Überwachungsplan ist unerlässlich, um diese Risiken und die damit verbundenen Verluste zu minimieren und zu kontrollieren.«

Notwendigkeit zu branchenübergreifender Zusammenarbeit

»Da die Automatisierung langsam in der Schifffahrt Einzug hält, werden wir neue technologische Fortschritte bei den Prozessen, Maschinen und Anlagen an Bord sehen. Dies wird im Jahr 2020 und darüber hinaus zu neuen Ausbildungsanforderungen und Fragen der Vertrautheit der Besatzung mit der Technik führen. Auf dem Weg in eine zunehmend digitale und automatisierte Zukunft ist es wichtiger denn je, technologisch innovative Menschen für den Sektor zu gewinnen und gleichzeitig den aktuellen Pool an motivierten, kompetenten und sachkundigen Menschen zu erhalten«, so Edmonston.

Ein weiterer wichtiger Punkt für 2020 sei die Notwendigkeit für die Branche, sich durch branchenübergreifende Zusammenarbeit zu verbessern. So könnten beispielsweise durch den Austausch und die Analyse von Vorfällen durch Seminare, Büro- und Besatzungsinteraktionen viele Erkenntnisse gewonnen werden. Gleichzeitig könne sich die Sicherheit durch einen verstärkten Dialog zwischen Schifffahrt, Klassifikationsgesellschaften und P&I Clubs erheblich verbessern.

Im Rahmen der Bemühungen um den Wissensaustausch und die Förderung der Zusammenarbeit in der gesamten Branche will das UK P&I Club Loss Prevention Team seine Lernvideos im Jahr 2020 auf Personenschäden, Navigation, Umweltverschmutzung und Fracht ausweiten. Zudem soll es Veröffentlichungen und Anleitungen zu einem breiten Themenspektrum geben, wie z.B. Batteriefahrzeugen auf Autofrachtern, Vermeidung von Verlusten bei chemischen Ladungen und ein IHM-Risikofokus.