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Evangelos Marinakis, als Reeder und Eigner zweier Fußball-Clubs eine schillernde Persönlichkeit, hat gemeinsam mit Liberty One gutes Geld mit einem Schiff verdient.

Vor zwei Jahren hatte sich [ds_preview]der griechische Tycoon Evengalos Marinakis mit Dietrich Schulz von Liberty One (Bremen) zusammengetan. Das Joint Venture wollte und sollte Schiffe aufkaufen und gutes Geld verdienen. Derzeit verkauft Marinakis offenbar lieber.

Capital Liberty Invest, das gemeinsame Finanzierungsvehikel von Evangelos Marinakis (Capital) und Dietrich Schulz (Liberty One), hat eines von zwei erst im Januar 2019 erworbenen Containerschiffen wieder verkauft und dabei »gutes« Geld verdient.

Laut Maklerberichten wurde die »Asterix« (Ex-»Ibrahim Dede«, 1.878 TEU, Baujahr 2008) für 9,7 Mio. $ an den türkischen Carrier Admiral Container Lines (ACL) verkauft. Das sind immerhin rund 700.000 $ mehr, als die beiden Partner seinerzeit für das Schiff (9 Mio. $) bezahlt hatten.

Das Schiff wurde in »Admiral Galaxy« umbenannt und wird von ACL künftig im wöchentlichen Dienst »TIX« zwischen Israel und der Türkei eingesetzt, wo sie die »Songa Bonn« (1.970 TEU) ersetzt.

Liberty Blue wurde 2011 von Dietrich Schulz gegründet und Anfang 2016 mit der traditionsreichen Reederei Buss aus Leer verschmolzen. Zur Flotte zählten zuletzt rund 25 Schiffe (Bulker, MPP, Containerschiffe).

Die »Asterix« ist eines von zwei Containerschiffen, die das vor zwei Jahren gegründete Joint Venture von Capital Ship Management und Liberty One im Dezember 2018 erworben hatten. Die andere Einheit war die »Apostolos II« (Ex-»Cafer Dede«). Trotz dem Abgang will Liberty Capital nach eigenen Angaben die Flotte weiter ausbauen. Verschiedene Projekte würden geprüft, heißt es.

Marinakis »spielt« mit Schiffen

Das hindert Marinakis nicht dran, drei weitere Schiffe seiner Stammreederei Capital Maritime & Trading an den eigenen börsennotierten Reederei-Ableger Capital Product Partners (CPLP) abzugeben. Dabei handelt es sich laut Unternehmensmitteilung um die 10.000-TEU-Einheiten »Athos«, »Aristomenis« und »Athenian«, alle 2011 bei Samsung Heavy Industries (SHI) in Korea gebaut.

Der Erlös kann sich sehen lassen: Marinakis kann 162,6 Mio. $ auf dem Konto verbuchen. Die Schiffe habe langfristiger Zeitcharter-Verträge mit der Hamburger Linienreederei Hapag-Lloyd, die erst im April 2024 auslaufen. Die Brutto-Charterrate für jedes Schiff beträgt derzeit 27.000 $/Tag und steigen ab Oktober 2020 auf 28.000 $/Tag (»Aristomenis«) bzw. ab Juli 2021 für die »Athos« und die »Athenian«. Die Vereinbarungen beinhalten zwei Ein-Jahres-Optionen zu 32.500 $/Tag bzw. 33.500 $/Tag.

Cash, CMB-Leasing und HCOB

Der Erwerb der drei Schiffe wird mit 47,1 Mio. $ aus Eigenmitteln, einer Sale-and-Lease-Back-Transaktion mit der chinesischen CMB Financial Leasing sowie mit einem von der Hamburg Commercial Bank (HCOB) gewährtes Darlehen für die »Athenian« in Höhe von 38,5 Mio. $ finanziert. Der CMB-Leasingvertrag läuft über fünf Jahre und beinhaltet eine Kaufoption für die Schiffe zum festgelegten Preis von 22,5 Mio. $.

Der HCOB-Kredit wird zu LIBOR plus 2,55% verzinst und ist in zwanzig Quartalsraten von 0,86 Mio. $ plus einer Abschlusszahlung von 21,3 Mio. $ zusammen mit der letzten Quartalsrate zu zahlen.

Marinakis

Evangelos Marinakis ist eine der schillerndsten Figuren in der internationalen Schifffahrt. Der griechische Reeder ist bekennender Fußball-Fan und über sein Unternehmen NF Football Investments sowohl Eigner des britischen Traditionsvereins Nottingham Forest als auch von Olympiakos Piräus.

Die Schifffahrtsgruppe betreibt derzeit eine Flotte von 77 Schiffen, darunter 49 Tanker (10 VLCCs, 4 Suezmaxes, 8 Aframaxes, 26 MR/Handy Produktentanker und 1 Kleintanker), vier moderne Capesize Bulker, 20 Containerschiffe und 4 LNG-Carrier mit einer Gesamtkapazität von ca. 8,22 Mio. t.

Capital Product Partners ist auf den Marshall Islands registriert und betreibt eine Flotte von zehn Neo-Panamax-Containerschiffen und einen Bulker. Die drei Ankäufe kommen jetzt hinzu.