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Kraftstoff mit 0,5 % Schwefelgehalt wird in der Schifffahrt zunehmend beliebter. Im November hat ihn in Rotterdam die Hälfte der Kunden gebunkert.

Zu dieser Erkenntnis kam die Hafenbehörde Rotterdam bei der Auswertung der sogenannten TimeToBunker-App. Derzeit läuft darüber rund ein Drittel der Bunkervorgänge im Hafen von Rotterdam.

Die Daten zeigen nun, dass der Umsatz mit schwefelarmem Kraftstoff in den vergangenen zwei Monaten deutlich gestiegen ist. Lag die Menge im September bei 1.700 t, wurden im Oktober und November 32.000 beziehungsweise 95.000 t gebunkert. Nach Auskunft der Niederländer ist der Anteil des 0,5-%-Kraftstoffes am Gesamtvolumen von 1,8 % im September auf 51,6 % im November gestiegen. Der Verkauf von Destillaten (MGO und MDO) sei in diesen Monaten stabil geblieben, heißt es.

Der Schwefelgehalt von Kraftstoff wird in den üblichen Bunkermeldungen nicht angegeben. Ronald Backers, der Bunkerexperte der Hafenbehörde, vermutet jedoch, dass dieser Trend für alle Bunkerverkäufe in Rotterdam repräsentativ ist: »Die TimeToBunker-App wird seit Februar eingesetzt und ist ein großer Erfolg. Über ein Drittel aller Bunkerbenachrichtigungen laufen über die App.«

Seit dem 1. Januar 2020 dürfen Seeschiffe auf den Weltmeeren nur noch Kraftstoffe mit einem Schwefelgehalt von höchstens 0,5 % verwenden. Das aktuelle Maximum liegt bei 3,5 %. Schwefelreicher Kraftstoff ist nur auf Schiffen zulässig, die über Scrubber an Bord verfügen.

Viele Reedereien würden den schwefelarmen Kraftstoff in Rotterdam bestellen, da sie auch interkontinental und nicht nur auf der Nordsee unterwegs seien, wo noch strengere Schwefelvorschriften gelten. Die Nordsee zählt zur sogenannten SECA-Zone, wo nur 0,1 % Schwefelgehalt im Kraftstoff zulässig ist.