WES Amelie
© Wessels
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Unifeeder, der Betreiber des für den Betrieb mit LNG nachgerüsteten Containerschiffs »Wes Amelie« – und erster Nutzer von LNG als Schiffstreibstoff im europäischen Container-Feeder-Segment –, kann aktuellen Zahlen zufolge mit dessen Bunkerkosten für 2019 zufrieden sein.

Die »Wes Amelie« war 2017 auf LNG-Betrieb umgerüstet worden. Das 1.000-TEU-Container-Feeder-Schiff wird[ds_preview] im Unifeeder-Feeder-Netz in der Nord- und Ostsee betrieben und läuft häufig Rotterdam als Haupthafen an. Von Rotterdam aus passiert das Schiff den Nord-Ostsee-Kanal und bedient mehrere Häfen in der Ostsee. Nach jeder Rundfahrt, die zwischen 12-13 Tagen dauert, erhalte das Schiff durchschnittlich 130 t LNG. Seit Juli letzten Jahres kann LNG von Schiff zu Schiff gebunkert werden.

Auf diesem speziellen Dienst verbrauche das Schiff also durchschnittlich 10 t pro Tag, das ganze Jahr über, berichtet der Eigner Wessels Marine in einer Mitteilung. 2019 betrug die erzielte Einsparung an Bunkerkosten, LNG gegenüber MGO, demnach ca. 2.750 € pro Tag, also fast 1 Mio. € im Jahr. Darin sind die zusätzlichen Einsparungen durch die ermäßigten Hafengebühren nicht enthalten.

»Könnten auch 2020 wieder aussichtsreiche Preisunterschiede zwischen LNG und schwefelarmen Kraftstoffen sehen«

»Dieses Einsparungspotential macht das Schiff sehr attraktiv und erklärt, warum das Schiff im dritten Zeitcharterjahr in Folge bei Unifeeder ist«, so Wessels Marine. »Es ist ganz einfach, je größer der Preisunterschied zwischen LNG und schwefelarmen Kraftstoffen ist und je höher der Verbrauch ist, desto besser ist die Einsparung.«

Der Preis für LNG habe im Jahr 2019 im Durchschnitt unter dem für MGO gelegen. Dieses flache Preisszenario bleibe auch im Jahr 2020 bestehen. So lag beispielsweise vor zwei Wochen der Preisunterschied in Rotterdam zwischen einer gelieferten Tonne LNG und einer Tonne MGO bei ca. 235,00 €, »auf Basis des Energiegehaltes betrug der Kostenvorteil sogar ca. 315,00 €«, heißt es.

LNG-Händler erwarten nach Angaben von Wessels Marine für 2020 eine ähnliche Preisentwicklung. »Mit diesem Ausblick in Kombination mit der verschärften Preisentwicklung von schwefelarmen Kraftstoffen unter dem Schwefel-Cap-Jahr könnten wir auch 2020 wieder aussichtsreiche Preisunterschiede zwischen LNG und schwefelarmen Kraftstoffen sehen«.