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Die letzte operationelle Phase der Wrackbeseitigung der »Kea Trader« ist mit der gestrigen Ankunft einer eigens für das Projekt gebauten Kranbarge in Neukaledonien einen bedeutenden Schritt vorangekommen.

Die Kranbarge »Cali« des Bergungsunternehmens Shanghai Salvage Company (SSC) erreichte den Hafen von[ds_preview] Nouméa nach einer 35-tägigen Reise von ihrem Heimathafen Shanghai. Über eine Strecke von 4.400 sm wurde der Neubau vom Offshore-Versorgungsschiff »De Zhou« ins Einsatzgebiet geschleppt. Die beiden wurden für die zweite Hälfte ihrer Reise von einem anderen SSC-Offshore-Arbeitsschiff »Hua Ao« begleitet.

Die ursprünglich 2009 gebaute »Cali« wurde nach detaillierten technischen Studien und Modellversuchen an der Jiao-Tong-Universität in Schanghai zu einem halbtauchenden Kranschiff umgebaut, das speziell für den Betrieb am Durand-Riff konzipiert wurde.

Geringer Tiefgang entscheidend

Die Kranbarge ist 126 m lang und 32 m breit und kam mit einem 30 Mann starken Transitteam in Nouméa an. Sie ist mit einem Kran mit 800 t Hubkapazität und einer Reichweite von 25 m ausgestattet, der bei geringem Tiefgang arbeiten kann. Dies wird für die Entfernung von Teilen der »Kea Trader« von entscheidender Bedeutung sein, weil das Wasser um das Schiff herum sehr Flach ist. Das Schiff wird vor Ort insgesamt 100 Personen aufnehmen, wenn es in den kommenden Monaten auf dem Durand-Riff eingesetzt wird.

Nach ihrer Ankunft begann die »Cali« sofort mit dem Transfer von Ausrüstung auf ihre Begleitschiffe. Sie wird nach Angaben des »Kea Trader«-Eigner Lomar Shipping am Ankerplatz vor dem Hafen von Nouméa bleiben, während die »De Zhou« und die »Hua Ao« zum Durand-Riff fahren, um die Vorbereitungsarbeiten vor der Ankunft der »Cali« abzuschließen. Die Arbeiten vor Ort werden dann innerhalb der nächsten Monate beginnen. Der gesamte zurückgewonnene Stahl wird nach Neukaledonien zur Wiederverwertung transportiert.

»SSC verfügt nun über die erforderlichen Mittel und den umfassenden Plan, um dieses anspruchsvolle Projekt abzuschließen«

»Die detaillierte Methodik für die Wrackbeseitigung für dieses Projekt wurde Ende 2019 genehmigt und wurde sorgfältig entworfen, um den einzigartigen Herausforderungen und Eigenschaften des Durand-Riffs gerecht zu werden«, erklärt Lomar Shipping.

Ein Sprecher der Reederei sagt: »Detaillierte Studien und Umweltanalysen des Standorts, die Genehmigung der Arbeitspläne und eine vollständige Nachrüstung dieses Spezialschiffs haben alle Zeit gekostet. Wir treten nun jedoch in die letzte Phase der Zerlegung der ›Kea Trader‹ ein und sind dankbar für den Fleiß der Behörden und die Kooperation und Geduld, die jeder in Neukaledonien gezeigt hat. SSC verfügt nun über die erforderlichen Mittel und den umfassenden Plan, um dieses anspruchsvolle Projekt abzuschließen.«

Während der Planung für diese Phase der Wrackbergung wurde die Überwachung des Ortes mit den SSC-Offshore-Versorgungsschiffen »De Jing« und »Hua Ao« fortgesetzt. Tanks, Rohrleitungen und andere Teile der »Kea Trader« wurden gereinigt und sollen nun frei von Schadstoffen sein.

Die »Kea Trader«, ein Containerschiff mit einer Kapazität von 2.194 TEU, wurde im Januar 2017 von der Werft Guangzhou Wenchong in China abgeliefert. Das in Valletta, Malta, registrierte Schiff mit einer Tragfähigkeit von 25.293 t fuhr von Papeete, Französisch-Polynesien, nach Nouméa in Neukaledonien, beladen mit 782 Containereinheiten und Flat-Racks, als es am 12. Juli 2017 auf Grund lief. Dem Untersuchungsbericht zufolge war menschliches Versagen der Grund. Stürme und Seegang ließen das Schiff in der Folge in mehrere Teile zerbrechen.