HVCC
Foto: HHLA
Print Friendly, PDF & Email

Das Hamburg Vessel Coordination Center – ein Joint Venture der Terminalbetreiber HHLA und Eurogate – entwickelt sich dank der Zusammenarbeit mit zwei maritimen Großakteuren weiter in Richtung »Echtzeit«.

Das HVCC hat gemeinsam mit dem maritimen Technologieanbieter[ds_preview] Wärtsilä und mit dem Kreuzfahrtkonzern Carnival die Passageplanung weiterentwickelt und eine – nach Angaben der Partner – »weltweit einmalige digitale Lösung« für Just-in-Time-Schiffsanläufe getestet. So wurde erstmals der direkte Echtzeit-Datenaustausch zwischen Hafen und Schiff unter realen Bedingungen für einen dynamisch optimierten Hamburg-Anlauf realisiert, wie heute bekannt gemacht wurde. Die ersten Live-Einspielungen erfolgten bei der »AIDAperla« und »AIDAsol«, die den Hamburger Hafen regelmäßig besuchen.

Dabei wurden die Daten zwischen dem HVCC und dem Fleet Operation Center von Carnival Maritime in Hamburg über die von Wärtsilä entwickelte digitale Plattform Navi-Port direkt in die elektronische Seekarte (ECDIS) der Kreuzfahrtschiffe eingespeist. »Der ständige dynamische Datenaustausch in Echtzeit verbessert die Koordination und ermöglicht automatische Kurs- und Geschwindigkeitsänderungen, falls sich die Bedingungen im Hafen während einer Reise ändern sollten«, heißt es seitens des HVCC.

Begleitet wird das Projekt von der Klassifikationsgesellschaft Bureau Veritas, die die Erfüllung der Cyber-Sicherheitsanforderungen sicherstellt. Darüber hinaus gehört die Unternehmensberatung HPC Hamburg Port Consulting zum Team.

Letztlich geht es den Beteiligten um verlässliche Schiffsankünfte, effiziente Schiffsabfertigung und Hafenlogistik sowie reduzierte Treibstoffverbräuche und -emissionen. Seit über zehn Jahren optimiert das HVCC Schiffsverkehre, die sich im Zu- und Ablauf des Hamburger Hafens befinden. Betroffen sind Großcontainerschiffe, Bulker, Kreuzfahrt-, Feeder- oder Binnenschiffe.

Nach den Tests im Kreuzfahrtsegment ist die Ausweitung auch auf die Handelsschifffahrt geplant. Gespräche mit Containerreedereien wurden laut HVCC bereits aufgenommen.

Das HVCC

Im vergangenen Jahr hat das HVCC nach eigenen Angaben über 3.200 Großschiffe im Zulauf auf den Hamburger Hafen koordiniert. Im Rahmen der sogenannten Passageplanung werden die ideale Ankunftszeit (RTA Requested Time of Arrival) eines Schiffs bei der Elbansteuerung ermittelt. Dabei beachtet die Koordinierungsstelle Faktoren wie Liegeplatzbelegung, Begegnungsverkehre, Tide und Wetter und stimmt das operative Lagebild mit den zuständigen Behörden ab. Auf Basis der ermittelten RTA-Daten kann die Reederei beziehungsweise die Schiffsführung die Reisegeschwindigkeit und -route für eine punktgenaue Ankunft anpassen. Gleichzeitig können Terminals und weitere Hafendienstleister ihre Planungen vorbereiten.