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Der Marktführer in der Schiffshaftpflicht verzeichnet deutlichen Tonnagezuwachs. Währenddessen sollen Forderungen der P&I-Clubs nach höheren Beiträgen abgewehrt worden sein.

Der führende P&I-Versicherer[ds_preview] Gard hat seinen Vorsprung gegenüber der Konkurrenz mit den Vertrags-Renewals für 2020/21 offenbar ausgebaut. Die Norweger konnten ihren versicherten Tonnagebestand im Verlauf der vergangenen zwölf Monate eigenen Angaben zufolge um 15 Mio. auf 229 Mio. BRZ ausbauen – ein Plus von 7%.

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99% der Bestandstonnage habe die Deckung bei Gard für das jetzt beginnende neue P&I-Jahr verlängert, heißt es in einer Mitteilung. Auf den zweiten und dritten Plätzen dürften nach wie vor der North of England und der UK P&I Club folgen. North mit Hauptsitz in Newcastle zeigte sich mit dem Abschluss der P&I-Renewals ebenfalls zufrieden und berichtet von einem Zuwachs der Tonnage (owned) auf 160 Mio. BRZ (+9% gegenüber Vorjahr).

Gard habe sich angesichts der massiven Turbulenzen im Seeversicherungsmarkt im vergangenen Jahr als Fels in der Brandung erwiesen, meinte Chief Underwriting Officer Bjonar Andresen. Vor allem der scharfe Rückgang der Risikokapazitäten für Seekaskodeckungen im Londoner Markt sorgte für rasant steigende Prämien und erhebliche Verunsicherung unter den Reedereien. Gard biete hingegen Kontinuität und klare Zielsetzungen sowohl bei P&I als auch bei Seekasko, so Andresen.

Nach Informationen von Versicherungsmaklern sind die P&I Clubs aber mit ihren geplanten Prämienanhebungen weitgehend gescheitert. Obwohl einzelne Clubs Erhöhungen von bis zu 7,5% angekündigt hatten, seien die Preise bei den diesjährigen Abschlüssen im Großen und Ganzen unverändert geblieben. »Die Underwriter haben Augenmaß bewiesen, was aus Kundensicht sehr zu begrüßen ist. Nur bei notorisch schlechten Schadensverläufen haben die Clubs deutliche Erhöhungen durchgesetzt«, erklärte Christian Ross, Geschäftsführer des Versicherungsmaklers Georg Duncker. Olaf Fölsch, Geschäftsführer von Junge & Co., sprach von einem »erstaunlich« moderaten Ausgang der Renewals. Ganz vereinzelt seien sogar noch leichte Prämienabsenkungen zu beobachten gewesen. (mph)