Die Schiffe der Gülsün-Klasse setzen die weltweit ersten Feuerlöschmonitore an Deck ein - fest installierte Wasserkanonen, die die Ausbreitung des Feuers durch Abkühlung verlangsamen und stoppen sollen, mit einer Reichweite von mehr als 100 m. (Foto: MSC)
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Die weltweit zweitgrößte Containerlinienreederei MSC und die Klassifikationsgesellschaft DNV GL wollen einen neuen Meilenstein für den Brandschutz an Bord setzen. 

Der Ankündigung[ds_preview] des Container Ship Safety Forum (CSSF), dass einige Reedereien an verbesserten Brandschutz und -bekämpfungssystemen arbeiten, folgt jetzt ein Vorstoß von MSC. Das Thema ist in der Branche von großer Bedeutung, weil die immer größeren Box Carrier zu immer größeren potenziellen Schäden führen können, sobald sich ein Feuer ausbreitet. Bestehende Systeme sind auf solche Dimensionen in der Regel nicht ausgelegt.

DNV GL – Maritime CEO Knut Ørbeck-Nilssen gab jetzt bekannt, dass die Klassifikationsgesellschaft der MSC Mediterranean Shipping Company eine neue Klassennotierung zur Minderung von Brandgefahren auf Containerschiffen ausgehändigt hat. Die Notation wurde auf den 23.000-TEU-Schiffen der »Gülsün«-Klasse eingeführt.

Sie ist ausschließlich auf Containerschiffe ausgerichtet, wurde zusammen mit MSC entwickelt und laut DNV GL nach einem funktionsbasierten Ansatz konzipiert. So soll ein über die derzeitigen SOLAS-Anforderungen hinausgehendes Sicherheitsniveau, ein erhöhtes Gefahrenbewusstsein und eine verbesserte Fähigkeit zur Erkennung und Bekämpfung von Containerbränden erreicht werden. Die Notation ist demnach modular aufgebaut und kann sowohl für Neubauten als auch für in Betrieb befindliche Schiffe angewandt werden. Reeder können die für ihre Sicherheitsziele am besten geeigneten Maßnahmen auswählen. DNV GL könne die Gefährdungsbeurteilung unterstützen und sicherstellen, dass die angestrebten Funktionen erfüllt werden. Dieser Ansatz soll die Anwendung neuer und fortschrittlicher Technologien fördern und sicherstellen, dass die Sicherheitsziele auf die effizienteste Weise erreicht werden.

MSC’s Neubauchef Guiseppe Gargiulo nannte das Größenwachstum als einen der Gründe für die Neuentwicklung. »Das Volumen der an Deck beförderten Fracht hat sich exponentiell vergrößert. Containerbrände, insbesondere bei dem jetzt beförderten Volumen, können ein erhebliches Risiko für die Sicherheit der Besatzung, der Ladung und des Schiffes darstellen.«

Aus diesem Grund habe MSC beschlossen, ein neues Doppelturm-Löschsystem mit Hochleistungspumpen zu installieren, um die Sicherheit der Seeleute an Bord weiter zu erhöhen und die Ladung auf dem gesamten Deck des Schiffes zu schützen.

Nach einem HAZID-Workshop mit dem DNV GL arbeite MSC an der Entwicklung einer Reihe von betrieblichen und technologischen Maßnahmen zur Minderung der Brandgefahr an Bord. Dazu gehöre der weltweit erste Einsatz von Feuerlöschmonitoren an Deck – fest installierte Wasserkanonen. Sie sollen eine Ausbreitung des Feuers verhindern und haben eine Reichweite von mehr als 100 m. Darüber hinaus wurde auf »MSC Febe« ein neues Wärmekamerasystem installiert, das Unregelmäßigkeiten verfolgt und die Besatzung vor möglichen Bränden warnt.

Ørbeck-Nilssen sagte: »Da wir in der Konstruktion und im Betrieb voranschreiten und nachhaltiger und effizienter werden, muss die Sicherheit nach wie vor jede Entscheidung unterstützen. Deshalb sind wir so stolz darauf, mit innovativen Unternehmen wie MSC zusammenzuarbeiten, die, wenn sie mit Konstruktionen wie der MSC Gülsün-Klasse an die Grenzen des Machbaren gehen, auch einen Schritt in Richtung Sicherheit einleiten wollen.«