Print Friendly, PDF & Email

Das Ratenniveau für Panamaxe und Handy-Frachter an der Ostküste Südamerikas befindet sich wieder im Aufwind. Am Tankermarkt erlebten VLCC deutliche Zugewinne, derweil standen die Raten der Suezmaxe und Aframaxe erheblich unter Druck.

Alles in allem war es eine mäßige Woche für den Bulker-Spotmarkt. Der Baltic Dry Index stieg [ds_preview]marginal um 6 auf 504 Punkte. Großbulker der Capesize-Klasse haben weiter massiv zu kämpfen, aber für Panamaxe, Supramaxe und Handysize-Typen mehrten sich die Hoffnungszeichen, nicht nur in Fernost, sondern auch im Südatlantik.

Am erfolgreichsten schnitten dieses Woche die Panamaxe (82.500 tdw) mit einem Anstieg der Durchschnittsrate im Zeitcharter-Trip-Geschäft von fast 19% auf knapp 6.800 $/Tag ab. Auf den Fixture-Listen stechen vor allem zahlreiche Frachtabschlüsse zu verbesserten Raten für Getreidetransport ex Ostküste Südamerikas (ECSA) nach Asien hervor.

Obwohl die Hochsaison ihren Zenit hinter sich hat, nahm die Aktivität kurzfristig noch einmal zu, wie Makler berichteten. So soll Oldendorff die 2014 gebaute »Nord Hydra« (77.134 tdw) für 12.250 $/Tag + 225.000 $ Ballastbonus Richtung Singapore-Japan-Range mit Anlieferung ECSA eingechartert haben.

Die mit Scrubber ausgestattete »Pedhoulas Fighter« (81.541 tdw, Bj. 2012) soll bei einem anderen Charterer sogar 12.750 $/Tag + 275.000 $ Ballastbonus auf derselben Route erzielt haben – zuzüglich 60 $ pro verbrauchter Tonne Treibstoff (HFO) für die Kosteneinsparung dank Scrubber. Die Indexrate der Baltic Exchange für Panamax-Rundreisen ex Singapur oder Busan in den Atlantik und zurück kletterte im Wochenverlauf von 7.725 auf über 9.600 $/Tag.

Auch für die kleineren Bulker mit eigenem Geschirr gab es deutlich positive Impulse im Südamerikageschäft. Die Index-Rate für Supramaxe (58.000 tdw) für Reisen ex Westafrika über die Ostküste Südamerikas nach Fernost stieg um 5% auf 8.382 $/Tag, während sich Handy-Frachter (38.000 tdw) im Verkehr von Rio/Recalada nach Europa um 14% auf 6.683 $/Tag verbesserten.

Östlich von Suez zeigt der Trend für die kleineren Schiffe inzwischen kontinuierlich nach oben. Supramaxe erzielen für Trips von Südafrika nach Südostasien teilweise wieder über 11.000 $/Tag. Auch moderne große Handies peilen fünfstellige Raten an.

So soll die 2019 gebaute »Hamburg Team« (39.300 tdw) für eine Getreideverschiffung von Südwestaustralien (Esperance) nach China 10.000 $/Tag geschlossen haben. Die Durchschnittsraten auf Trip Basis verbesserten sich für Supras und Handysize-Frachter gleichermaßen um rund 8% auf 5.505 $/Tag und 4.875 $/Tag.

Entwicklung am Tankermarkt extrem uneinheitlich

Die Entwicklung am Tanker-Spotmarkt war ebenfalls extrem uneinheitlich. Während die großen VLCC deutliche Zugewinne vermeldeten, standen die Raten der Suezmaxe und Aframaxe erheblich unter Druck. Die VLCC profitierten von einer noch erhöhten Charteraktivität für Rohöl aus dem Atlantik heraus nach China. Der lange Transportweg bindet extra viel Tonnage.

Außerdem warfen die Rohölhändler nach einigem Zögern ein geballtes Volumen an Juni-Ladungen auf den Markt, wie Makler berichten. Bis gestern legten die durchschnittlichen Spoteinnahmen der VLCC zur Vorwoche um ein Drittel auf 59.000 $/Tag zu.

Für die Suezmaxe schwächte sich das Niveau angesichts einer stark gestiegenen Tonnageverfügbarkeit im Persischen Golf leicht auf 30.700 $/Tag ab. Bei den Aframaxen herrscht vor allem in Nord- und Ostsee Flaute, ihr Durchschnittsniveau sank um 14% auf 24.500 $/Tag. (mph)