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18 Monate wurde geprüft und analysiert, jetzt ist die Untersuchung zum Potenzial von Wasserstoff in abgeschlossen. Experten sehen »kurzfristige« Möglichkeiten.

Das[ds_preview] von der Bundesregierung im Rahmen des Förderprogramms für innovative Hafentechnologien (IHATEC) unterstützte Projekt »WASh2Emden« hat jetzt die Ergebnisse der Studie vorgestellt. Es geht um die Option, in Emden Wasserstoff aus regenerativer Energie zu erzeugen und Nutzern im Hafen zur Verfügung zu stellen. Basis dafür ist eine umfassende Umfrage bei den Unternehmen zum künftigen Energiebedarf für Geräte, Anlagen und Fahrzeuge.

Grafik WASh2Emden Wasserstoffanwendungen im Seehafen Emden

Quintessenz der Analyse: »Grüner« Wasserstoff (aus regenerativer Energie) kann schon heute kostengünstig erzeugt werden. »Bei reduzierten Strompreise ist er im Vergleich zum Diesel auch wirtschaftlich«, heißt es in der Studie. Dies setze jedoch reduzierte Kosten voraus, insbesondere bei der EEG-Umlage. Zudem müssten Abnahmemengen garantiert werden.

»Jetzt muss es darum gehen, in die Anwendung zu kommen, die Kosten durch Skaleneffekte weiter zu senken und die richtigen politischen Hebel zu betätigen, damit grüner Wasserstoff im Vergleich zu fossilen Energieträgern wettbewerbsfähig wird«, sagte Adenike Bettinger von der Hochschule Emden/Leer.

Kurzfristiger Einsatz möglich

Ein weiteres Ergebnis der Studie ist, dass die Speicherung von Wasserstoff im Emder Hafengebiet vor allem als komprimiertes Gas sinnvoll ist. Die Investitionskosten seien relativ gering und die Speicherung technologisch nicht so anspruchsvoll wie etwa bei verflüssigtem Wasserstoff oder der Trägersubstanz LOHC (Liquid Organic Hydrogen Carrier).

Kurzfristige Einsatzmöglichkeiten von Wasserstoff gibt es demnach vor allem für Pkw- und Flurförderfahrzeuge, da diese bereits am Markt verfügbar sind. Perspektivisch könnten auch Nutzfahrzeuge mit Wasserstoff betrieben werden. Dadurch ließen sich mittelfristig der CO2-Ausstoß um 10.500 t oder 8% im Vergleich zu heute erzielen.

»Wasserstoff ist nicht das Allheilmittel, aber ein wesentlicher Baustein zu Gestaltung der Energiewende«, sagt Sören Berg von der Mariko GmbH. Ausschlaggebend sei der rasche Ausbau der Energiegewinnung aus regenerativen Quellen. Auf Basis der Potenzialstudie ist jetzt eine Demonstrationsphase in Vorbereitung. Dafür soll eine Wasserstoffkette mit am Markt verfügbaren Technologien m Emder Hafen aufgebaut werden.