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Die Reedereigruppe Briese – eigentlich bekannt für ihre große MPP- und Coaster-Flotte – hat ein weiteres Containerschiff gekauft und nach »Corona-Verzögerungen« jetzt übernommen. Auch die Mehrzweck-Flotte wird weiter ausgebaut.

[ds_preiew]Die Briese-Reederei bestätigte der HANSA, dass der jüngste Neuzugang unter dem Namen »Jan« [ds_preview]betrieben wird. Bei dem Containerschiff handelt es sich um die ehemalige »Stellar Wakamatsu« aus der Flotte des japanischen Eigners Shoei Kisen.

Eigentlich war der Abschluss des Verkaufs für Anfang April geplant. Durch die Corona-Pandemie verzögerte sich die Übergabe jedoch um mehrere Wochen. Zuvor wurde außerdem noch die zweite Klassenerneuerung absolviert.

Briese Jan

Mittlerweile hat Briese das 2010 bei Imabari in Japan gebaute Schiff in der Türkei übernommen. Die Werft hatte zwischen 2007 und 2010 33 Frachter dieser Art gebaut. Der Branchendienst Alphaliner beziffert den Kaufpreis auf 6,8 Mio. $. Derzeit ist »Jan« auf Tripcharter auf dem Weg nach Fernost. In der Region soll sie laut Briese auch künftig eingesetzt werden – für welchen Charterer der Frachter fahren wird, ist noch nicht bekannt. In der Vergangenheit verkehrte er unter anderem für den dänischen Branchenprimus Maersk.

Für die Leeraner ist es ein besonderer Neuzugang. Mit einer Stellplatzkapazität von 1.700 TEU ist die »Jan« das derzeit größte Containerschiff in der Flotte. Aktuell führt Briese in seiner Flottenliste sieben weitere Box Carrier, allesamt 1.400-TEU-Einheiten. In diese Größenordnung gehört zudem die »Julius«, ein zu Jahresbeginn gekauftes, 2009 gebautes Containerschiff, das in Charter beim Feeder-Carrier X-Press eingesetzt wird.

Neue F500er

Ungeachtet des Einstiegs in den 1.700-TEU-Markts arbeitet die ostfriesische Schifffahrtsgruppe zudem kontinuierlich an der Modernisierung ihrer MPP-Flotte – neben der Coaster-Schifffahrt ihr »traditionelle« Segment.

bbc Briese

Nach der »BBC St. Petersburg« ist die Ablieferung der F500-Schwester »BBC Arkhangelsk« mittlerweile für einen Zeitraum zwischen Ende Juli und Ende August geplant. Beide Frachter gehören zu einer Viererserie von der chinesischen Werft Taizhou Sanfu Ship Engineering. Und beide haben die Eisklasse E3, um so auch die namensgebenden Häfen bedienen zu können.

Die 12.400-Tonner sind 147 m lang, haben Stauraum für 17.600 m³ und sind mit zwei jeweils 250 t hebenden Kranen ausgerüstet. Die übrigen zwei Einheiten, »BBC Ukraine« und »BBC Manila«, sollen den aktuellen Plänen zufolge im nächsten Jahr folgen – dann allerdings ohne die hohe Eisklasse.

Gekaufte 18.000-Tonner

Auch auf dem S&P-Markt für MPP-Schiffe war Briese weiter aktiv. So wurden zwei 161 m lange und 25,2 m breite 17.500-Tonner mit jeweils drei 80-t-Kranen aus der Schweiz gekauft. Sie waren 2013 von Taizhou Sanfu fertiggestellt worden. Die ehemaligen »Trudy« und »Helvetia« heißen mittlerweile »Nortmoor« »Norderaue« und fahren – nach einem zweiwöchigen Wartungs- und Reparaturaufenthalt in Emden – für BBC Chartering als »BBC Rhonetal« und »BBC Rheiderland«, wie jetzt bestätigt wurde. Auch die Übergabe dieser Frachter war durch die Corona-Krise verzögert worden.

Verkauft wurde hingegen die »BBC Spring«. Der 16.500-Tonner mit zwei 400-t-Kranen und einem 120t-t-Kran fährt heute als »UHL Partner« für den Hamburger Carrier United Heavy Lift, der seit einiger Zeit intensiv an seiner Flotte und an seinem Netzwerk arbeitet.

Bei BBC Chartering umfasst die Flotte nun über 160 Schiffe. Die Mutter Briese Schiffahrt gibt eine Flotte von mehr als 120 Frachtern an. Im MPP-Markt ist BBC weiter Tonnage-Marktführer mit einem Anteil von 12,67 % bei Schiffen mit mehr als 100 t kombinierter Krankapazität.