Hafnia Tanker
Photo: Hafnia Tankers
Print Friendly, PDF & Email

Mit einem millionenschweren Übernahmeangebot will Hafnia ein Schwergewicht im Tankermarkt schaffen. Doch bei Ardmore, dem Objekt der Begierde, heißt es Nein.

Die mehrheitlich zur BW Group gehörende Hafnia (65%) [ds_preview]mit Sitz in Singapur ist eine der führenden Reedereien im Bereich der Produkten- und Chemikalientanker. Nach deren eigenen Angaben zählt die in Pools beschäftigte Flotte insgesamt 184 Schiffe, darunter 102 eigene oder langfristig eingecharterte MR- und LR-Einheiten.

Hafnia bezeichnet sich selbst als den aktuell zweitgrößten Pool-Betreiber im CPP-Segment (Clean Petroleum Products) hinter Marktführer Scorpio und vor Maersk Tankers, Norient und Torm. Durch einen Zusammenschluss mit Ardmore Shipping und eine Flotte von dann 210 Schiffen sowie jährlichen Synergieeffekten von 20 Mio. $ sollte die Marktmacht weiter ausgebaut werden. So der Plan.

Die Mitte Juni  unterbreitete Offerte von Hafnia sieht einen Aktientausch im Verhältnis 1:2,4 und mit einem Wert von 272 Mio. $ vor. Große und ausreichend kapitalisierte Reedereien hätten bessere Aussichten im Wettbewerb und eine höhere Finanzkraft bei anstehenden Investitionen, heißt es. Entstehen könnte ein Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von 143 Mio. $, an dem die Ardmore-Eigner allerdings nur 17,9% der Anteile halten würde. Der mögliche Übernahmekandidat hat jedoch dankend abgewunken.

Das Unternehmen sei bei diesem Angebot deutlich unterbewertet, heißt es in einer Mitteilung des Ardmore-Vorstands. Es handle sich um einen rein opportunistischen Vorstoß und »stellt keine Grundlage für irgendwelche Gespräche dar«.

Die an der New Yorker Börse notierte Ardmore Shipping war bereits mehrfach Gegenstand von Fusionsgerüchten. Zuletzt hatte es im Mai einen Vorstoß der vom US-Finanzinvestor Oaktree Capital Management gestützten Reederei Torm gegeben. In der Flotte fahren derzeit 25 Tanker, darunter allein 19 im MR-Segment.

Bis vor zwei Jahren war die deutsche Reederei Hartmann in einer Kooperation mit den Investoren Blackstone und Tufton Oceanic einer der Hauptgesellschafter bei Hafnia Tankers, bevor die BW Group insgesamt 43,5 % der Anteile, darunter 36,3% von BTL übernahm.