Trotz den Einschränkungen in der Corona-Pandemie halten die Reederei Tallink und die beteiligten Werften an ihrem Zeitplan zum Bau der neuen LNG-Fähre »MyStar« fest. Für den September steht ein wichtiger Termin im Kalender.
[ds_preview]Für das 250 Mio. € teure Schiff soll in wenigen Wochen die Kiellegung bei der finnischen Werft Rauma Marine Constructions (RMC) erfolgen. Seit dem traditionellen ersten Stahlschnitt im April läuft die Konstruktion den Umständen entsprechend weiter. Aktuell befinden sich einige Stahlsektionen auf dem Weg nach Finnland. Sie wurden von der polnischen Gdanska-Werft gefertigt und jetzt auf einen Schleppverband mit dem Schlepper »Meteor« geladen.
»MyStar« Fakten:
- Länge: 212 m
- Breite: 30,6 m
- GT: 50.000
- Platz für 2.800 Passagiere und 200 Crew-Mitglieder
- 4 Autodecks mit Platz für bis zu 750 Fahrzeuge
- Max. Geschwindigkeit: 27 kn
Die drei in Polen gebauten Stahlsektionen sind jeweils 9,9 m hoch und 30,6 m breit und werden in Zukunft eine der Unterwassersektionen des Schiffes bilden, die vom Kiel bis zum Autodeck reichen. Ende der Woche sollen sie je nach Wetterlage in Rauma eintreffen, wie Tallink jetzt mitteilte.
Auch für den Einbau der Antriebsanlage laufen die Vorbereitungen. Den Auftrag hatte sich der MAN-Konzern gesichert. In Augsburg startete jetzt die Testreihe für den letzten der vier Hauptmotoren des Schiffs. Die erste Hauptmaschine wurde Mitte Juli per Bahntransport nach Rauma gebracht, die zweite und dritte Hauptmaschine werden derzeit für den Transport vorbereitet und sollen ebenfalls in naher Zukunft in Richtung Finnland transportiert werden.
Die Ablieferung ist für Anfang 2022 geplant. Wenn die Fähre in Betrieb geht, wird sie auf der Route Tallinn-Helsinki verkehren.
Die »MyStar« wird die bislang größte Fähre für den Schiffbauer RMC. Das Schiff soll bei einer Länge von etwa 212 m und rund 50.000 GT Platz für 2.800 Passagiere bieten. Das Design sowie die Detailplanung für Maschinen und Bordsysteme stammt vom finnischen Büro Deltamarin.
Tallink-Manager Tarvi-Carlos Tuulik sagte: »Wir sind mit den Fortschritten beim Bau von MyStar sehr zufrieden, trotz den erheblichen Herausforderungen, denen sich alle unsere Projektpartner aufgrund der weltweiten COVID-19-Pandemie in diesem Jahr gegenübersehen. Alle Aktivitäten verlaufen nach den ursprünglichen Plänen, alle Teams arbeiten hart, um sicherzustellen, dass die Arbeiten planmäßig weitergeführt werden, und jede Woche sehen wir große Fortschritte, die uns einigen der nächsten großen Meilensteine, wie z.B. der Kiellegung, näher bringen.«
Die sukzessiven Öffnungen der Grenzen und Reiseerleichterungen nach dem ersten großen Corona-Lockdown spielten den Beteiligten in die Hände. So konnten Projektteamleiter die Werften und Hersteller in ganz Europa besuchen, wo verschiedene Komponenten des neuen Schiffes hergestellt werden.
»Aufgrund des guten Fortschritts der Hauptausrüstung wie Stahlprofile, Hauptmotoren, Generatoren, LNG-Tanks usw. sind die Voraussetzungen für den Bau von MyStar gut«, betonte jetzt Werft-Projektleiter Marko Paloluoto.