Container-Flash
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Am Container-Chartermarkt hat die Seite der Schiffseigner eine gute Woche hinter sich, einige Branchenwerte legten ordentlich zu. Trotz Kaskadeneffekt hinken allerdings die Feeder noch immer etwas hinterher.

[ds_preview]Der vom Verband Hamburger und Bremer Schiffsmakler herausgegebene New ConTex machte einen Sprung von 14 auf 349 Punkte, ein Zugewinn von immerhin 4,2%. Auch wenn das Niveau noch 17% unter dem von vor sechs Monaten – also vor der Corona-Krise – liegt, gibt sich der Verband zuversichtlich: Die jüngsten Zugewinnen würden die Hoffnung nähren, »dass sich die wirtschaftliche Erholung allen Herausforderungen zum Trotz weiter beschleunigt und das Vorkrisenniveau bald erreicht ist.« Der Howe Robinson Container Index (HRI) legte sogar um 5,4% auf 608 Punkte zu.

Bis zu 10% Wachstum

Treiber der Entwicklung sind nach wie vor die großen Schiffe, allein bei Post-Panamax- und Panamax-Frachtern seien die Raten um mindestens 8-10% gestiegen, heißt es bei Howe Robinson.

Das 7.200-TEU-Schiff »Adrian Schulte« bekam eine Verlängerung bei GFS bis zum Frühjahr für 17.500 $ pro Tag, für die »E.R. France« (6.000 TEU) war es zu Beginn der Woche noch eine Verlängerung bei Pendulum zu 14.000 $. In Asien bekam das 4.430-TEU-Schiff »Baltic North« ebenfalls bis zum Frühjahr eine Rate von 10.750 $.

Das zeigt auch Wirkung auf kleinere Segmente. Vor allem bei 2.800- und 2.500 TEU-Schiffen sei eine Verknappung zu beobachten, insbesondere im Mittelost-Golf. Auch auf dem atlantischen Markt gibt es ein besseres Gleichgewichts zwischen Angebot und Nachfrage. Die Charterer versuchen nach wie vor, so viel Flexibilität wie möglich zu gewinnen und können diese auch nach wie vor oft durchsetzen. Trotz noch immer relativ kurzer Beschäftigungen können die Eigner jedoch ihre Raten-Vorstellungen mittlerweile besser realisieren.

Auch im New ConTex gilt erneut: »Je größer die Schiffe, desto höher die Zugewinne.« So konnten die 4.250 TEU-Schiffe um 9,7% zulegen, je nach Fahrtgebiet sogar noch mehr. Auch für das Segment zwischen 2.500 und 2.700 TEU-Einheiten erwartet der VHBS in den nächsten Wochen noch weitere Steigerungen. Im Atlantik erreichte 2.500-TEU-Tonnage mit Geschirr ein Niveau von 8.000 $. In der Mittelost-Region sicherte sich ein 2.800-TEU-Hyundai-Mipo-Typ für einen Zeitraum von 3-6 Monaten eine Tagesrate von 8.500 $.

Feeder-Geschäft schwächelt noch

Etwas schwieriger wird es lediglich in noch kleineren Segmenten: »Während weltweit nur eine sehr kleine Anzahl von unbeschäftigte (Container-Tramp-)Schiffen oberhalb von 2.000 TEU zu beobachten ist, stellt sich die Lage für die kleineren Feedereinheiten anders dar«, schreibt der Verband. Hier sind weiterhin relativ viele Schiffe verfügbar – insbesondere in Asien und dem Atlantik. Eine stetige Nachfrage und eine Knappheit bei bestimmten Designs habe aber zumindest in Asien dazu geführt, dass die 1.700 TEU-Einheiten etwas zulegen konnten. Aber: »Dagegen stehen die kleineren Einheiten in den europäischen Gewässern weiterhin unter Druck und Besserungen erscheinen gegenwärtig unwahrscheinlich.

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