Der Perioden-Index für 12.000-Tonner zieht leicht an. Die Raten für Trips ex Europa sind deutlich im Aufwind.

[ds_preview]Die Erholung am Dry-Bulk-Markt wirkt sich zunehmend auch für Mehrzweck-Schwergutfrachter positiv aus. Der Toepfer’s Multipurpose Index (TMI), der die Periodenraten (6-12 Monate) für »F-Type«-Frachter mit 12.500 tdw Tragfähigkeit abbildet, verbesserte sich für Oktober leicht auf 6.615 $/Tag – von 6.545 $/Tag im September. Aufgrund der anhaltenden Unsicherheiten für den Welthandel werden Maklern zufolge aber kaum längerfristige Charterabschlüsse getätigt. Maximal eine Handvoll „Fixtures“ habe es in den vergangenen Wochen gegeben, schätzt ein Marktinsider, wobei die Perioden zumeist flexibel festgelegt worden sein, etwa 3-6 oder 4-7 Monate. Je nach Grad der Flexibilität in Bezug auf Fahrtgebiete, Periode und Rücklieferungsgebiete könnten 12.000-Tonner mit mehr als 300 t Hebekapazität wohl etwas mehr als die aktuelle Index-Rate von Toepfer schließen, ist zu hören.

Deutlichere Steigerungen könnten Mehrzweckfrachter im kurzfristigen Chartergeschäft erzielen, weil aufgrund der Tonnageknappheit in der Bulkschifffahrt verstärkt kleinere Ladungspartien Massengut auf dem Markt seien. Das gilt vor allem für den europäischen Kontinent, wo die Raten der Handysize- und Supramaxbulker stark angezogen haben. »Es ist so wie gut wie keine Tonnage prompt verfügbar«, bestätigt ein deutscher Befrachtungsmakler. Ein passendes Schiff etwa in der Größenordnung zwischen 10.000 und 14.000 tdw zu finden, könne Wochen dauern. Im günstigsten Fall seien 12.000-Tonner mit kleinerem Geschirr noch zu mittleren 6.000 $/Tag für Einzeltrips von 50-60 Tagen ab Nordeuropa verfügbar gewesen. Vor einigen Wochen habe das Ratenniveau für so kurze Laufzeiten noch bei 5.500-5.800 $/Tag gelegen. Einige Reeder versuchten jetzt noch höher zu pokern und die Raten für Schiffe, die jetzt in Position kommen, auf über 7.000 $/Tag hochzutreiben, beobachtet ein anderer Makler. Das sei aber nicht ohne Risiko. Sollte sich die Tonnagesituation wieder verbessern, müssten sie teuer für die Spot-Liegezeiten, die sie für ihre Verhandlungen in Kauf nehmen, bezahlen.

Noch stärker profitierten zuletzt die ganz großen Mehrzweckfrachter von den Ladungsüberhängen aus dem Bulksektor. So sollen mehrere 32.000-Tonner für Reisen von Nordeuropa und aus dem US Golf heraus nach Asien Raten von deutlich über 10.000 $/Tag erzielt haben.

Am Dry-Bulk-Markt setzte sich der positive Trend trotz der »Golden Week« in China diese Woche fort. Der Baltic Dry Index schoss erneut um 353 auf 2020 Punkte hoch. Es waren wieder die Capesize-Typen (180.000 tdw), die alle anderen Größenklassen übertrumpften und ihre Durchschnittsrate im Zeitcharter-Trip-Business um 37 % auf über 33.000 $/Tag steigern konnten. Trotz der Feiertage in China soll sich die Eisenerzbefrachtung für das Reich der Mitte moderat fortgesetzt haben. Da sich im Atlantik seit vergangener Woche die Tonnageknappheit verschärft hatte, machten die Raten in der Region einen kräftigen Satz nach oben.

In den anderen Größenklassen zeigt der Trend eher seitwärts. Allerdings konnten sich die kleineren Bulker mit eigenen Kränen dank der hohen Nachfrage im Atlantik zum Teil weiter verbessern. Die Durchschnittsrate der Handysize-Bulker (38.000 tdw) verbesserte sich um 1,4% auf 10.672 $/Tag. Deutliche Steigerungen erzielten die Handysizer am Kontinent und im US Golf.

Wenig Bewegung war am Rohöltankermarkt zu verzeichnen. Die durchschnittlichen Spoteinnahmen der VLCC lagen stabil bei 15.100 $/Tag. Für die Suezmaxe ging es u.a. dank steigender Tonnagenachfrage aus Libyen marginal auf 5.900 $/Tag hoch, wohingegen die Aframaxe selbst bei steigender Aktivität in der Nord- und Ostsee nicht verhindern konnten, dass sich das Ratenniveau leicht auf 6.800 $/Tag abschwächt. (mph)