FSRU, Wilhelmshaven, Uniper, LNG
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Die Buchungs-Absichten der Marktteilnehmer reichen nicht aus für Fortsetzung des Projekts in bisheriger Form. Die Projektgesellschaft des Energiekonzerns Uniper prüft eine neue Ausrichtung der Planungen für ein Gas-Importterminal in Wilhelmshaven.

[ds_preview]LTeW (LNG Terminalgesellschaft Wilhelmshaven) stellt die bisherigen Planungen für ein LNG-Terminal in Wilhelmshaven auf den Prüfstand. Hintergrund sei die fehlende Bereitschaft von Marktteilnehmern, im derzeitigen Umfeld Import-Kapazitäten des geplanten Terminals verbindlich zu buchen, erklärt Uniper.

Das Verfahren zur Feststellung des Inter­esses der Marktteilnehmer ist am Freitag vergangener Woche abgeschlossen worden. Zahlreiche Unternehmen hatten teilgenommen und ihr allgemeines Interesse erklärt, aber zu wenige hatten verbindliche Buchungen vorgenommen. Die Projektgesellschaft überlegt nun mehrere neue Optionen, wie der Standort Wilhelmshaven als Importhafen für umweltfreundliches Gas genutzt werden kann. Diese neue Konzeptphase sieht sowohl die Anpassung bisheriger als auch die Ergänzung neuer Elemente im Vergleich zum bisher geplanten Anlagendesign vor. Langfristig sei auch der direkte Import von Wasserstoff eine mögliche Option, heißt es.

Projektleiter Oliver Giese: »Sicher haben wirtschaftliche Unsicherheiten in dem aktuellen Umfeld eine Rolle gespielt. Viele Unternehmen wollen sich derzeit nicht langfristig vertraglich binden. Die Ergebnisse des Interessebekundungsverfahrens machen es erforderlich, die Dimension und Ausrichtung des geplanten Terminals so zu überarbeiten, dass eine Investition für die Marktakteure attraktiv und für die LTeW und Uniper wirtschaftlich berechenbar ist.«

»Alle Konzepte müssen die gleichen harten wirtschaftlichen Kriterien erfüllen«

Uniper CEO Andreas Schierenbeck: »LNG ist ein Wachstumsmarkt und Erdgas leistet einen steigenden Wertbeitrag zur Versorgungssicherheit und zur Dekarbonisierung des globalen Energiesystems. Daher wird sich Uniper auch weiterhin für die sichere Versorgung mit LNG engagieren. Klar ist: Alle Konzepte müssen die gleichen harten wirtschaftlichen Kriterien erfüllen. Das alles werden wir nun intensiv mit denjenigen besprechen, die wie ich die Entwicklung eines solchen Importterminals in Deutschland für eine faszinierende Idee halten und weiter unterstützen.«

LTeW hatte bereits vor Monaten darauf hingewiesen, dass die endgültige Investitionsentscheidung über den Bau eines Terminals auf der Grundlage einer ausreichenden Nachfrage seitens der Marktteilnehmer und der wirtschaftlichen Tragfähigkeit getroffen werde. An dem Standort sollte ein Terminal in Form einer FSRU zusammen mit der japanischen Reederei MOL realisiert werden. Außer in Wilhelmshaven gibt es auch in Stade und Brunsbüttel Planungen für ein LNG-Importterminal. An der Ostsee ist Rostock eine Anlage zum Import von LNG.