Foto: PGA
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Gaz-System, die Gdansk Port Authority (PGA) und das Seefahrtsamt Gdynia treiben den Bau eines LNG-Terminals in Danzig voran. Dafür soll ein FSRU im Hafen stationiert werden mit einer Jahreskapazität von 4,5 Mrd. m³.

[ds_preview]Nun wurde dafür eine Absichtserklärung unterzeichnet, das die Rollen der Parteien im Bauprogramm des LNG-FSRU-Terminals festlegt. Es enthält auch eine Liste von Projekten, die für die Gesamtumsetzung erforderlich sind.

Die FSRU (Floating Storage Regasification Unit) ist im Wesentlichen ein schwimmendes Tankschiff, das mit Anlagen zur Regasifizierung von verflüssigtem Erdgas (LNG) ausgerüstet ist. Die Einheit soll in der Bucht von Danzig stationiert werden. Gegenwärtig werden sowohl die Marktforschung als auch die Analysen der Geschäftsparameter für das geplante Investitionsprojekt durchgeführt. Die derzeitigen Pläne von Gaz-System gehen davon aus, dass im Hafen eine Anlage mit einer Jahreskapazität von 4,5 Mrd. m³ gebaut wird.

Der Bau des FSRU-Terminals ist eine Antwort auf die steigende Nachfrage nach Erdgas. »Dadurch werden die Möglichkeiten des Gasimports in den polnischen Markt verstärkt. Dies wird sich auf die Entwicklung des LNG-Marktes in unserem Teil des europäischen Kontinents auswirken und auch zur Energiesicherheit Polens beitragen«, erklärt die Gdansk Port Authority.

Eine FSRU-Einheit in der Bucht von Danzig werde die Bedeutung dieses Küstenabschnitts auf der wirtschaftlichen Landkarte der Ostsee verstärken, auch durch die Möglichkeit der direkten Betankung von LNG-Schiffen, ist man überzeugt.

Mehr Umschlag, mehr Chancen für Unternehmen

»Wir freuen uns, dass Gaz-System unseren Hafen als den besten Standort für den Bau des Terminals ausgewählt hat. Dies wird sich direkt auf die Erhöhung der Zahl der Umschlagoperationen innerhalb des Hafens auswirken. Darüber hinaus wird es den Weg für den Umschlag einer völlig neuen Ladungsgruppe, nämlich Erdgas, ebnen. Es wird auch eine große Chance für Unternehmen in der Region sein, die den Rohstoff für ihre eigenen Prozesse über unseren Hafen beziehen können«, sagt Lukasz Greinke, Präsident des Danziger Hafens.

»Unsere gemeinsame Investition, an der nicht nur das Hafen- und Gaz-System, sondern auch das Seefahrtsamt in Gdynia beteiligt ist, wird zur Energieunabhängigkeit unseres Landes beitragen«, so Greinke weiter. Diese Art von Regasifizierungsanlage werde in der Region bereits erfolgreich eingesetzt, sagt Greinke unter Verweis auf die seit 2014 im Hafen Klaipeda operierende FSRU »Independence«.

Der Bau eines schwimmenden LNG-Terminals in der Danziger Bucht wird seit langem diskutiert. Er ist auch Teil der Raumordnungspläne für die Gewässer des Danziger Hafens, die derzeit vom Seefahrtsamt in Gdynia bearbeitet werden. »Die Funktionen der hydrotechnischen Anlagen, wie die derzeit modernisierten und neu gebauten Wellenbrecher im Nordhafen, sind nicht strikt auf die Sicherheit der Schifffahrt beschränkt. Solche Strukturen werden auch die Umsetzung des geplanten Vorhabens erleichtern«, sagt Wieslaw Piotrzkowski, Direktor des Seefahrtsamtes in Gdynia.

2020 wurde der Bau des FSRU-Terminals in die vierte Liste der Investitionsprojekte mit dem Status von Projekten von gemeinsamem Interesse (PCIs) im Energiesektor aufgenommen. PCIs sind wichtige Infrastrukturprojekte, die darauf abzielen, das Sicherheitsniveau auf dem europäischen Energiemarkt zu erhöhen. Ihre Umsetzung soll die Energiepolitik unterstützen und den Herausforderungen des Klimawandels in der EU begegnen.