Voith-Ruderpropeller-Azimuth-Thruster
Foto: Voith
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Ein Kozernergebnis von nur noch 6 Mio. statt 72 Mio. €: Die Auswirkungen der Corona-Pandemie beeinflussen im Coronajahr 2020 alle wesentlichen Kennzahlen des Voith konzerns. Sie blieben aber »insgesamt kontrollierbar«, heißt es.

[ds_preview]So sank der Auftragseingang gegenüber dem hohen Niveau des Vorjahres um 14 % von 4,70 Mrd. € auf 4,04 Mrd. €. Nach einem Sieben-Jahres-Höchststand ging der Auftragsbestand nur leicht um 4 % auf 5,39 Mrd. zurück (30.9.2019: 5,63 Mrd. €).

Der Umsatz lag mit 4,17 Mrd. € lediglich um 3 % unter dem Vorjahreswert (4,28 Mrd. €); akquisitions- und währungsbereinigt ist der Umsatz um 6 % gesunken. Das EBIT des Konzerns vor Sondereinflüssen ging auf 139 Mio. € zurück (Vorjahr: 208 Mio. €).

Kurzfristige Kosteneinsparungen konnten den Umsatzrückgang nur teilweise kompensieren. Entsprechend sank die Umsatzrendite von 4,8 % auf 3,3 %, der ROCE ging von 11,5 % im Vorjahr auf 7,5 % zurück. Das Konzernergebnis nach Steuern fiel mit 6 Mio. € (Vorjahr: 72 Mio. €) positiv aus.

Der F&E-Aufwand lag im Berichtszeitraum bei 189 Mio. € (Vorjahr: 213 Mio. €). Die Finanzlage des Voith-Konzerns sei »nach wie vor sehr solide«, so das Unternehmen. Die Eigenkapitalquote lag zum Bilanzstichtag bei 20,8 %, nach 26,2 % im Vorjahr.

Der Konzernbereich Voith Turbo, in dem auch die Marine-Antriebssparte beheimatet ist, hat im Berichtszeitraum zum einen die Stärkung seines Geschäfts durch Akquisitionen und zum anderen der Optimierung seines Produktionsnetzwerkes vorangetrieben. Infolge der Corona-Pandemie und der in vielen Regionen verhängten Lockdowns gingen Auftragseingang und Umsatz des Konzernbereichs Turbo leicht zurück. Der Volumeneffekt wirkte sich negativ auf das EBIT aus, das deutlich unter dem Vorjahreswert lag.

»Das abgelaufene Geschäftsjahr war auch für den Voith-Konzern, wie für die meisten Unternehmen unserer Branche, eine Bewährungsprobe. Wir sind dank unserer diversifizierten Aufstellung und unserer robusten Finanzlage nicht nur vergleichsweise gut durch die Krise gekommen, wir haben das abgelaufene Geschäftsjahr auch dazu genutzt, unsere Strategie mit Blick auf die Megatrends Dekarbonisierung und Digitalisierung weiter zu schärfen. In der Umsetzung der Strategie haben wir bereits wesentliche Fortschritte gemacht und weiter in die Zukunft unseres Unternehmens investiert. Der Voith-Konzern ist damit gut aufgestellt, um gestärkt aus der beispiellosen Krise hervorzugehen und sich auch mittel- bis langfristig weiter positiv zu entwickeln«, sagt Toralf Haag, Vorsitzender der Konzerngeschäftsführung.

Leichte Steigerungen bei Auftragseingang, Umsatz und Ergebnis erwartet

Das Geschäftsjahr 2020/21 wird nach Einschätzung von Voith im Zeichen der anhaltenden Unsicherheiten über den weiteren Fortgang der Corona-Pandemie ein Übergangsjahr für den Konzern, bevor eine echte Erholung einsetzt. So werde der Maschinen- und Anlagenbau als spätzyklische Branche voraussichtlich auch 2021 mit einer verhaltenen Investitionstätigkeit in vielen Märkten konfrontiert sein. Voith geht entsprechend davon aus, dass der Konzern das Geschäftsjahr 2020/21 nur leicht über dem aktuellen Berichtsjahr abschließen wird.

Die Konzernprognose sieht leichte Steigerungen bei den wesentlichen Kennzahlen Auftragseingang, Umsatz, EBIT und ROCE vor. Die erwartete leichte Steigerung beim Auftragseingang begründet sich insbesondere aus einem erwarteten Zuwachs im Konzernbereich Hydro, in dem nach einem sehr investitionsschwachen Jahr 2019/20 verschobene Aufträge nun zur Vergabe kommen könnten. Gleichzeitig will der Konzern das Jahr nutzen, um sich weiter gezielt entlang seiner geschärften Strategie auszurichten.