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Der Verband Deutscher Reeder (VDR) macht sich erneut dafür stark, Seeleute als »key workers« stärker zu unterstützen.

[ds_preview]Bestärkt durch zwei Resolutionen der Vereinten Nationen (UN) und ihrer Arbeitsorganisation ILO forderte der Verband jetzt, den Wert der Arbeit von Seeleuten stärker anzuerkennen und sie international als systemrelevant einzustufen.

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VDR-Präsident Alfred Hartmann (Foto: VDR)

VDR-Präsident Alfred Hartmann forderte, dass die Resolutionen von UN und ILO gerade jetzt zu den Feiertagen, aber auch danach konsequent umgesetzt werden und Seefahrer »endlich ungehinderter« reisen können.

Der Leeraner Reeder unterstrich den aktiven Einsatz der Bundesregierung in der UN-Vollversammlung und in der ILO. Die Vereinten Nationen hatte vergangene Woche auf ihrer Vollversammlung in New York in einer Resolution dem Personal an Bord von Seeschiffen den besonderen Status als »key worker« zuerkannt.

400.000 Seeleute ohne Ablösung

Jetzt folgte die ILO, deren Beschlüsse noch stärker bindend für ihre Mitglieder sind: Die 187 Staaten werden unter anderem aufgefordert, kurzfristig Maßnahmen zu ergreifen, um Besatzungswechsel zu ermöglichen, etwa Grenzformalitäten zu erleichtern und darüber hinaus die nötigte medizinische Versorgung des Bordpersonals sicher zu stellen. Immer noch warten den Angaben zufolge weltweit schätzungsweise 400.000 Seefahrer auf Schiffen darauf, nach Ende ihres Einsatzes abgelöst zu werden.

Brief an Spahn

Hartmann forderte zudem, dass Seeleute prioritär behandelt werden, wenn in nächster Zeit Impfungen gegen das Corona-Virus beginnen. Der VDR habe sich dazu gemeinsam mit seinem Sozialpartner, der Dienstleistungsgesellschaft ver.di, in einem Brief direkt an Bundesgesundheitsminister Jens Spahn gewendet.

»Die mehr als 60.000 Seeleute an Bord von Handelsschiffen in deutschem Eigentum oder unter deutschem Management leisten einen systemrelevanten Beitrag, indem sie dafür sorgen, dass Deutschland wie andere Staaten auch zuverlässig mit Lebensmitteln, Rohstoffen oder Medikamenten versorgt wird.« Als Beschäftigte in einer systemrelevanten Infrastruktur sollten sie daher einen »bevorzugten Zugang« zu einem Covid-19-Impfstoff erhalten, so der Verbandschef.