Die Regierung des Inselstaats Zypern will seine Abhängigkeit von der Luftfahrt verringern und eine traditionelle Fährlinie wieder aufleben lassen. Der Staat fördert das Projekt und sucht nun nach einem Betreiber.
Das stellvertretende zypriotische Schifffahrtsministerium (SDM) hat jetzt die Einleitung eines Ausschreibungsverfahrens »zur Wiederherstellung einer mit staatlichen Mitteln subventionierten Seeverkehrsverbindung zwischen Zypern und Griechenland« angekündigt. Bereits bis zum Jahr 2000 gab es eine solche Linie.
Als Begründung für die Maßnahme nannte das Ministerium unter anderem die »massive Unterstützung durch die Öffentlichkeit«. Bis zum 29. Januar 2021 können Interessierte an der Ausschreibung teilnehmen.
»Zypern als Inselstaat sollte in seiner Verbindung mit Kontinentaleuropa nicht nur vom Luftverkehr abhängig sein. Die Wiederherstellung dieser Fährverbindung zwischen Zypern und Griechenland wird für die gesamte Region von großem Vorteil sein, weshalb ein öffentlicher Zuschuss gewährt wurde.«
Vassilios Demetriades, stellvertretender Minister für Schifffahrt auf Zypern
Die Ausschreibung wurde jetzt eingeleitet, nachdem die Generaldirektion für Wettbewerb der Europäischen Kommission im Juni grünes Licht für die Bereitstellung nationaler Mittel gegeben hatte. Begründung: die Personenschifffahrtsdienste zwischen Zypern und Griechenland stelle »eine Dienstleistung von allgemeinem wirtschaftlichem Interesse« dar.
Der Betrieb soll mit nationalen Mitteln in Höhe von bis zu 5 Mio. € pro Jahr für den 36-monatigen Vertrag subventioniert werden.
Anforderungen
Für den Betrieb zwischen einem Hafen auf Zypern – entweder Limassol oder Larnaca – und dem Hafen von Piräus (Keratsini Terminal) in Griechenland müssen die Bieter insgesamt 31 Hin- und Rückfahrten pro Jahr anbieten: für die Monate Mai bis September eine Hin- und Rückfahrt pro Woche, für die Monate Oktober und April eine Hin- und Rückfahrt alle zwei Wochen und für die Monate November bis März eine Hin- und Rückfahrt pro Monat.
Eingesetzt werden soll ein RoPax-Schiff,d as verschiedene Anforderungen erfüllen muss, etwa das Führen einer EU-Flagge, die auf der »White Liste« der Hafenstaatsinstitution »Paris Memorandum of Understanding« (Paris MoU) steht und eine Mindestkapazität von 200 Passagieren haben – mit 140 Kabinenplätzen, falls die Fahrtdauer mehr als 16 Stunden beträgt.