Die Anlagen von Olavsvern (Foto: Wilhelmsen)
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Die norwegische Schifffahrtsgruppe Wilhelmsen will ihr Dienstleistungsgeschäft für das Militär ausbauen und übernimmt dafür die Mehrheit an der Anlage »Olavstern« im hohen Norden.

[ds_preview]WilNor Governmental Services (WGS) hat über ihre Tochtergesellschaft WGS Properties 66 % der Anteile an der Olavsvern Group AS erworben, teilte Wilhelmsen heute mit. WGS aus der Unternehmensgruppe bezeichnet sich selbst als Logistikpartner für die norwegischen Streitkräfte und die verbündeten NATO-Streitkräfte. Diese Akquisition ermögliche es WGS, ein noch breiteres Spektrum an Dienstleistungen für militärische Partner anzubieten, heißt es in einer Mitteilung.

Bei Olavsvern handelt es sich um eine größere, zum Teil unterirdische Anlage in der Nähe der nordnorwegischen Stadt Tromsø. 1967 als U-Boot-Bunker gebaut und 2009 geschlossen, wurde die Anlage 2013 von privaten Käufern übernommen. Zuletzt wurde Olavsvern unter anderem von der russischen Marine als Mieter genutzt.

Sanierung geplant

Wilhelmsen WilNor olavsvern outside

»Olavsvern ist ein fantastischer Aktivposten für uns in der arktischen Region, nicht weit von der Stadt Tromsø entfernt«, sagte jetzt WGS-Chef Vidar Hole. Es ergänze die Kette von Versorgungsstützpunkten entlang der norwegischen Küste, die täglich zur Unterstützung der militärischen Bereitschaft und Operationen genutzt würden.

WGS will die Infrastruktur vor Ort »schrittweise sanieren und eine attraktive Anlage in Olavsvern für militärische Zwecke bereitzustellen.« In absehbarer Zukunft soll es jedoch neben der militärischen Nutzung auch zivile Aktivitäten dort geben, kündigte Hole an.

Wichtige Rolle im Kalten Krieg

Olavsvern spielte nach Ansicht der Norweger während des Kalten Krieges eine wichtige Rolle als Logistikeinrichtung, Kommandozentrale und vorgeschobene Operationsbasis für die in arktischen Gewässern operierenden Streitkräfte. Der Stützpunkt besteht aus einem 25.000 m² großen Komplex, einschließlich eines Hafenbeckens und eines Trockendocks für konventionelle U-Boote sowie Kais und 13.000 m² Kasernen, Büros und Werkstätten.

»Wilhelmsen betrachtet die Fähigkeit, die militärischen Kapazitäten der Streitkräfte zu unterstützen und zu stärken, als einen natürlichen Teil des norwegischen Gesamtverteidigungskonzepts und der sozialen Verantwortung der Gruppe«, sagte Hole.

Der CEO betonte, man habe bereits einen ersten Vertrag mit der niederländischen Marine abgeschlossen, die Olavsvern als Anlage für sein Wintertraining nutzen wird.