Nach der gescheiterten Fusion mit der französischen Werft Chantiers de l’Atlantique befasst sich die Fincantieri-Gruppe jetzt auch wieder mit dem Marine-Schiffbau. Die Italiener treten einer paneuropäischen Vereinigung bei.

[ds_preview]Mit 18 weltweit verteilten Werften ist Fincantieri vor allem im Marine- und Kreuzfahrt-Schiffbau ein wichtiger Akteur. Als im vergangenen Jahr die Kooperation »SEA Defence« aufgelegt wurde, waren die Italiener jedoch nicht dabei.

SEA Defence wurde im Rahmen des European Defense Industrial Development Programme (EDIDP 2019) aufgelegt und soll den Weg für einen Europäischen Verteidigungsfonds ebnen. Die Beteiligten Unternehmen wollen sich auf die Stärkung der europäischen verteidigungstechnologischen und -industriellen Basis sowie auf die Erhöhung der Autonomie und technologischen Führung der EU fokussieren.

Aktivität offiziell aufgenommen

Man habe nun offiziell seine Aktivitäten in der Kooperation aufgenommen, teilte Fincantieri jetzt mit. Der Schritt erfolgt nur wenige Tage nach dem bekannt geworden war, dass die geplante Fusion mit Chantiers de l’Atlantique nicht realisiert wird, die Regierungen der beiden Länder wollen die Werften zunächst weiter allein agieren lassen.

Die Finanzhilfevereinbarung im Gesamtwert von rund 14 Mio. €, mit der das Projekt finanziert wird, wurde von der Europäischen Kommission unterzeichnet und wird als  »wichtiger« Schritt in der EU-Marinekooperation bewertet.

SEA Defence soll nun eine Roadmap von Technologien liefern erstellen, die in der nächsten Generation von Marine-Einheiten enthalten sein und in weiteren europäischen Entwicklungsprogrammen verfolgt werden sollen. Es wird von den teilnehmenden EU-Mitgliedstaaten unter der Leitung des niederländischen Verteidigungsministeriums unterstützt.

Bislang sind in der Kooperation vertreten: SEA Naval, der Marine-Arbeitsgruppe von SEA Europe (dem europäischen Verband der Werften und Ausrüster), Damen, Naval Group, Navantia, SAAB Kockums, Thyssenkrupp Marine Systems (TKMS), Lürssen Defence, TNO, MARIN, Odense Maritime Technology und CTN.