One of the new Scandlines hybrid ferries.
Foto: Scandlines
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Scandlines meldet für 2020 trotz einem dramatischen Rückgang von Verkehrsvolumen und Umsatz eine »zufriedenstellende Rentabilität«. 

[ds_preview]Der Covid-19-Ausbruch mit seinen schwerwiegenden Folgen für dden Fährverkehr und die BorderShops von Scandlines führte 2020 zu einem deutlichen Umsatzrückgang auf 273 Mio. € (2019: 475 Mio. €). Als die Beschränkungen nach dem Lockdown im Frühjahr im Laufe des Sommers vorübergehend gelockert wurden, erholte sich der Shopping-Verkehr schnell. Auch der Freizeitverkehr verzeichnete einen gewissen Anstieg, bevor neue regionale und nationale Reisebeschränkungen im Herbst zu einem erneuten Einbruch führten.

Passagierverkehr -50 %, Fracht -6 %

Der Umsatz der beiden Fährstrecken fiel auf 216 Mio. € (2019: 352 Mio. €), da sich Reisebeschränkungen und Grenzschließungen sehr negativ auf den Pkw- und Passagierverkehr auswirkten; dieser ging nach dem Ausbruch der Pandemie um mehr als 50 % zurück. Das Frachtgeschäft lieferte mit einer Verringerung um 6 % relativ stabile Verkehrszahlen; Grund ist, dass Scandlines den Betrieb aufrechterhielt und weiterhin häufige Abfahrten sowie eine hohe Verlässlichkeit und Flexibilität bot, um der Nachfrage der Kunden entgegenzukommen und kritische Lieferungen von Medikamenten, Lebensmitteln und anderen notwendigen Dingen sicherzustellen. Der Umsatz der BorderShops verzeichnete infolge der Reisebeschränkungen und Grenzschließungen, die im März 2020 eingeführt wurden, einen deutlichen Rückgang auf  57 Mio. € (2019: 124 Mio. €). Das Jahresergebnis der Reederei belief sich auf 18 Mio. € (2019: 122 Mio. €).

Durch eine zielgerichtete Kostensteuerung und eine Fortführung von Maßnahmen zur Verbesserung der Effizienz habe man den Effekt des geringeren Umsatzes auf die Rentabilität abfedern können, sodass sich das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit ohne Sondereinflüsse (recurring EBITDA) auf 84 Mio. € belief (2019: 188 Mio. €), was einer EBITDA-Marge von 31 % entspricht (2019: 40 %). Scandlines erfüllte die Bedingungen für Covid-19-Hilfen des deutschen und dänischen Staats; dadurch konnten Mitarbeiter gehalten und Fixkosten gedeckt werden. Ein Teil der deutschen Mitarbeiter war für die Kurzarbeit angemeldet. Die Reederei stockte dabei das Kurzarbeitergeld zu 100 % auf. Trotz den turbulenten Umständen im Jahr 2020 erzielte Scandlines ein positives Ergebnis und entschied, die dänischen Hilfen in Höhe von 9 Mio. € zur Fixkostendeckung zurückzuzahlen.

Prognose nicht möglich

Scandlines geht davon aus, dass Covid-19 den Pkw- und Passagierverkehr sowie die Shopping- und Busreisen weiterhin »sehr negativ« beeinflussen wird und es noch einige Zeit dauert, bis das Reisen wieder ermöglicht wird. Es wird erwartet, dass sich der Frachtverkehr 2021 relativ stabil auf einem hohen Niveau bewegen wird; zudem will Scandlines den Fokus weiterhin auf Effektivität und Kostensteuerung halten, um negative Effekte abzuwehren. »Aufgrund der großen Unsicherheit und der geringen Absehbarkeit kann die Unternehmensleitung keine präzisen finanziellen Erwartungen für 2021 formulieren«, heißt es.