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Mit dem EEXI-Wert fordert die IMO künftig auch für die bereits existierende Flotte die Einhaltung von Effizienzstandards. Das Korean Register (KR) hat dafür sowie für den Carbon-Intensity-Index (CII) jetzt ein Berechnungstool aufgesetzt.

[ds_preview]Das webbasierte Berechnungsprogramm soll Schifffahrtsunternehmen bei der Einhaltung der Dekarbonisierungsvorschriften Energy Efficiency Existing Ship Index (EEXI) und Carbon Intensity (CII) unterstützen, die 2023 in Kraft treten. Die Berechnung soll für jedes Schiff anhand grundlegender Schlüsselinformationen möglich sein, teilte KR heute mit.

EEXI & CII

Nach dem EEXI müssen alle Seeschiffe weltweit Effizienzstandards erfüllen und technische Maßnahmen ergreifen, um ihre CO2-Emissionen zu senken. Für Neubauten gilt eine ähnliche Vorgabe schon seit 2013 (EEDI). Der EEXI verpflichtet nahezu die gesamte fahrende Welthandelsflotte, je nach Schiffstyp von 2023 an um bis zu 50 % effizienter zu sein (gemessen an der gegenwärtigen Flotte).

Zusätzlich wird künftig auch der Betrieb der Schiffe an strengen CO2-Emissionswerten auszurichten sein. Hierfür erhält jedes Schiff eine Bewertung seiner CO2-Intensität, die in fünf Kategorien von A bis E ähnlich wie bei Haushaltsgeräten eingeteilt ist. Der so genannte Kohlenstoffintensitäts-Indikator (Carbon Intensity Indicator, CII) schreibt vor, dass für Schiffe, die in drei aufeinanderfolgenden Jahren nur mit D oder E bewertet werden, verbindlich ein Maßnahmen-Katalog erarbeiten werden muss.

Um die Vorschriften – »die eine große Herausforderung für die maritime Industrie darstellen« – erfüllen zu können, müssen die Schiffseigner verschiedene Gegenmaßnahmen ergreifen, wie die Anwendung von Maschinenleistungsbegrenzungen (EPL), die Optimierung von Linien-/Schiffsgeschwindigkeiten/ oder Routen, die Installation von energiesparender Ausrüstung oder die Verwendung alternativer Kraftstoffe.

KR hatte eigens eine Dekarbonisierungs-Taskforce eingerichtet, die zudem Technologien für kohlenstoffneutrale, alternative Schiffskraftstoffe wie Wasserstoff, Methanol und Ammoniak erforscht und die Branche mit wichtigen, zeitnahen Informationen für ihren Flottenbetrieb versorgen soll.

Update zu »GEARs«

Nun wurde die hauseigene »GEARs«-Website, eine 2019 entwickelte Software für das Online-Datenmanagement von Treibhausgasen, um eine Komponente erweitert, mit der Schiffseigner vorab bewerten können, ob ihre Flotte die EEXI/CII-Vorschriften einhält. Anhand der Ergebnisse wolle man »weitere maßgeschneiderte technische Dienstleistungen« anbieten.

Lee Hyung-chul, Chairman und CEO des Korean Register, sagte: »Wir werden die Schifffahrtsindustrie aktiv dabei unterstützen, die Herausforderungen zu meistern und optimale Lösungen für EEXI und CII, die kurzfristigen Vorschriften der IMO zur Dekarbonisierung, zu finden. Wir wollen die Entwicklung neuer Technologien – wie mit Ammoniak und Wasserstoff betriebene Schiffe – beschleunigen und an der Entwicklung von Anlagen zur Kohlenstoffabscheidung arbeiten, die die Wettbewerbsfähigkeit der maritimen Industrie unterstützen und eine nachhaltige Zukunft für alle sicherstellen.«