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In Mecklenburg-Vorpommern soll sich die breit aufgestellte Kreuzfahrt-Branche besser vernetzen. Es geht nicht zuletzt um die hohe Wertschöpfung für das Land.[ds_preview]

Im Rahmen der »MV-Tourismustage 2021« fiel jetzt im Warnemünder Cruise Center der Startschuss für das zunächst drei Jahre geförderte Gemeinschaftsprojekt »MV-Cruise-Net«. Es soll die Kreuzfahrtszene im Land »nachhaltig vernetzen, mehr und effizientere Zusammenarbeit ermöglichen, der Branche eine Stimme geben und das Image Mecklenburg-Vorpommerns als internationale Kreuzfahrtdestination ausbauen«, teilte das Landesministerium für Wirtschaft und Arbeit von Minister Harry Glawe mit.

Gründungspartner des Netzwerkes sind neben dem Verband das Ministerium sowie die Rostock Port GmbH. Es richtet sich zudem an »alle interessierten Partner«, darunter Kreuzfahrtunternehmen und -häfen, Reedereien, Kommunen, Verkehrsunternehmen sowie maritime und touristische Betriebe mit Kreuzfahrtbezug. Unter anderem hat die Rostocker Reederei Aida bereits ihre Beteiligung am MV-Cruise-Net signalisiert.

43 Mio. € Umsatz im Hafen

AIDAsol
Die »AIDAsol« ist eines der Kreuzfahrtschiffe, das die Landstromanlage am neuen Kreuzfahrtterminal in Rostock Warnemünde nutzt © AIDA Cruises

Laut einer Studie des Kieler Instituts für Tourismus- und Bäderforschung in Nordeuropa generierte allein die Kreuzschifffahrt in Rostock im Jahr 2019 mit 196 Anläufen und 453.000 Passagieren einen Umsatz von 43,3 Mio. €.

Der maritime Tourismus insgesamt den Angaben zufolge hat rund 10% Anteil an der Tourismuswirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern. Glawe sagte jetzt: »Mit neu gebauten Liegeplätzen, Terminalgebäuden sowie Investitionen in die Landstromversorgung ist in den vergangenen Jahren im Land eine moderne Kreuzfahrtinfrastruktur im Land aufgebaut worden. Maritime Unternehmen, touristische Anbieter oder auch verschiedenste Dienstleistungsbetriebe können durch eine verstärkte Vernetzung zu mehr Wertschöpfung im Land beitragen.« Insgesamt gehe es darum, die Möglichkeiten der Branche stärker zu nutzen, Kräfte zu bündeln, mehr Aufmerksamkeit, Außenwirkung und Schlagkraft zu gewinnen. »Dadurch können die vielfältigen Interessen dieser für das Land wichtigen wirtschaftlichen Branche insgesamt besser koordiniert und auch vermarktet werden. Wir können mit einem Netzwerk die heimische Kreuzschifffahrtbranche national und auch international stärker in den Blickpunkt rücken«, so der Minister weiter.

Vorbild Hamburg

Als eines der ersten Schritte im Projekt soll ein Eckpunktepapier entwickelt werden, das die Position des Landes vor dem Hintergrund der Werftenindustrie und Häfen samt Wertschöpfungsketten sichtbar macht. Dabei soll der Fokus auf einer nachhaltigen Entwicklung in den drei Dimensionen Ökonomie, Ökologie und Soziales liegen. Das betrifft unter anderem die Förderung regionaler Wirtschaftskreisläufe wie etwa Ausflüge von den Kreuzfahrtschiffen in den ländlichen Raum, die Entwicklung und den Einsatz umweltschonender Antriebe sowie die Versorgung der Schiffe mit Landstrom und die Einbeziehung der Bevölkerung vor Ort.

Tobias Woitendorf, Geschäftsführer des Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern, betonte: »Die Summe ist bekanntlich mehr als die einzelnen Teile. Insofern sollen sich die Partner im MV-Cruise-Net gegenseitig befruchten, ihr Know-how einfließen lassen und vor allem den Blick auf das Thema Nachhaltigkeit und die großen aktuellen Herausforderungen schärfen.« Vorbild für das neue Netzwerk sei Hamburg, wo es bereits ein ähnliches Projekt gibt, bei dem es gelingt, in der Gemeinschaft mehr zu erreichen.