Der Boom im MPP-Markt hat – zusätzlich zu besseren »eigenen Bedingungen« – viel mit den Engpässen in der Container-Industrie zu tun. Auch Chipolbrok verzeichnet eine große Nachfrage.[ds_preview]

Die Fracht- und vor allem Charterraten für MPP-Schiffe steigen in den vergangenen Monaten immer weiter an. Bis zu 20.000 Dollar werden pro Tag für einen F-Typ gezahlt. Während immer wieder auch Containerlinienreedereien MPP-Frachter einchartern, fahren die Carrier selbst ebenfalls immer mehr Containerladungen.

So auch das chinesisch-polnische Joint Venture Chipolbrok. Dabei geht es nicht nur um den von großen Hinterland-Engpässen und Hafen-Verstopfungen geprägten US-Markt. Beispielsweise hatte der 31.600-Tonner »Chipolbrok Atlantic« kürzlich auf einer Reise von Fernost nach Europa unter anderem auch 402 neue 45-Fuß-Container an Bord.

Chipolbrok Hamburg Atlantic
»Chipolbrok Atlantic«, auslaufend Hamburg (© Chipolbrok)

In Qindao und Taicang waren unterschiedliche Projekt- und Industriekomponenten für den Export nach Europa verladen worden. Via Suezkanal führt die Reise nach Antwerpen, Hamburg, Gdansk und St. Petersburg. »Wie so häufig war der überwiegende Anteil« für Antwerpen bestimmt, heißt es seitens Chipolbrok, darunter waren diverse Stückgutpartien kleineren Umfangs: hauptsächlich Maschinen sowie 5.000 t Granitsteine in loser Schüttung und gebündelt und eben jene 402 Container aus Taicang. Für Hamburg ist vorgesehen: Rotorgehäuse von jeweils 76 t sowie etwa 800 t Stückgut. Für Gdansk sind insgesamt 9.000 t bestimmt, davon 1.700 t Lebensmittelzusatzstoffe in Big Bags plus 6.400 t Stahlprodukte sowie kleinere Lots von Industrieanlagen und Maschinen. Letzter Löschhafen wird St. Petersburg für rund 2.600 m³ Stückgut sein. Insgesamt hatte die »Chipolbrok Atlantic« rund 24.000 t an Bord.

»Go West« in Richtung USA

Neben dem Europa-Verkehr ist Chipolbrok derzeit auch verstärkt im Transpazifik zwischen Fernost und den USA aktiv. Aktuell werden dort achte Schiffe eingesetzt. »Dieses Fahrtgebiet boomt in den letzten Monaten aufgrund des enormen Zuflusses von Containern aus China«, heißt es von der Reederei. In der jüngeren Vergangenheit musste jedoch festgestellt werden, dass sich Staus nicht nur an der Westküste bildeten. Chipolbrok vermeidet Anläufe in den dortigen Häfen nach eigenen Angaben, man konzentriert sich auf Häfen im US-Golf und der US-Ostküste. Allerdings: »Auch dort kann der Zustrom an Containern zu einem echten Problem werden. Einige Häfen beziehungsweise Terminals haben bereits begonnen, Bulkschiffe mit Containern aufgrund langsamer Löschvorgänge und fehlender Lagermöglichkeiten an Land abzuweisen«, berichtet Chipolbrok. Die eigenen Frachter würden zwar »normal abgefertigt«, aber die Liegezeiten in den Häfen hätten sich verlängert.