Schorstein, Symbolbild für Ship emissions NOx EU ETS Emissionshandel und Carbon Capture, alternative Kraftstoffe, ECA, SECA
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Erst 4,2% der fahrenden Flotte fahren mit alternativen, umweltfreundlichen Kraftstoffen oder Antrieben. Deutlich höher sind die Quoten im Orderbuch.[ds_preview]

Der Ruf nach ambitionierteren Klimazielen zielte auf der Weltklimakonferenz in Glasgow nicht zuletzt auf die Schifffahrt. Der Seeverkehr ist zwar »nur« für 2,4% (856 Mio. t) der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich und zu 1,8% am Ausstoß von Treibhausgasen insgesamt beteiligt. Mit seiner Abhängigkeit von fossilen Kraftstoffen steht die Schifffahrt dennoch im Fokus, wenn es um das Erreichen des 1,5-Grad-Ziels geht.

Vor der Ende des Monats geplanten Treffens des Umweltausschusses der IMO hat Clarkson aktuelle Zahlen über den technologischen Fortschritt der Reeder vorgelegt und dokumentiert damit den Handlungsbedarf. Demnach sind erst 4,2% aller Schiffe weltweit mit alternativen, umweltfreundlichen Kraftstoffen oder Antrieben unterwegs oder könnten darauf umgestellt werden.

Deutlich besser sind die Zahlen mit Blick auf das inzwischen immens gewachsene Orderbuch. Jeder dritte Neubau (34%, in GT) ist dafür gerüstet oder von vornherein dafür konzipiert. Davon entfällt wiederum ein Drittel (29,7%) auf den Einsatz von LNG (546 Einheiten), 2,5% auf LPG (95 Einheiten) und 1,8% auf andere alternative Kraftstoffe einschließlich Methanol (22 Neubauten), Äthan (10), Biokraftstoffe (2), Wasserstoff (3) und Batterie-/Hybridantriebe (150).

244 Schiffe der Flotte und 95 im Auftragsbuch sind als »LNG Ready« benannt, weitere 24 »Ammonia Ready« und fünf gelten als »Wasserstoff Ready«. Der Anteil der sogenannten »Öko«-Schiffe an der Flotte beträgt inzwischen 26,8%, dafür bestimmende Kriterien sind Energieverbrauch und Ertragspotenzial.

Eine Verringerung des Schwefelgehalts bei den derzeit eingesetzten Kraftstoffe hat bereits stattgefunden. Mit Einführung der neuen Grenzwerte nach »IMO 2020« wurden auf mehr als 4.540 Schiffen der Flotte (23,9 % der Gesamt-BRZ) Scrubber installiert. Allerdings hat sich das Tempo bei der Nachrüstung mit sogenannten Abgaswäscher verlangsamt. Waren es im Januar 2020 etwa 300 Anlagen pro Monat, sind es jetzt (Oktober 2021) nur noch monatlich 20 Installationen. 2021 wurden allerdings bisher über 220 Neubauten mit Scrubbern bestellt, darunter 186 Containerschiffe.

Auf weiteren 4.259 Schiffen, die 20,4% der Flottentonnage ausmachen, wurden energiesparende Technologien (EST) eingebaut, darunter Propellerschächte, Ruderbirnen, Flettner-Rotoren, Winddrachen und Luftschmiersysteme.